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Soundcheck19.08.2020



All We Are: Providence
Geschichten, die das Leben schreibt: Da laufen sich ein Ire, eine Norwegerin und ein Brasilianer im Rahmen ihres Studium im englischen Liverpool oft genug übern Weg, um festzustellen, dass ihnen dieselbe Art von Musik gefällt. So nachvollziehbar wie konsequent, dass diese von allen Dreien geteilte Vorliebe für HipHop und Soul in ein gemeinsames Bandprojekt einmündet. Auch Kritiker und britische Fans finden das Dreampop-Debütalbum von All We Are alsbald gleichermaßen gelungen; ein Votum, das weder bei der postpunkig angelegten Nachfolge-Produktion noch jetzt beim dritten Longplayer-Streich, jener Feelgood-Dancepop-Scheibe namens „Providence“ korrigiert werden muss.  Man wollte „die positiven Dinge feiern“; in diesen eher bluesträchtig geerdeten Corona-Zeiten sollten uns derlei optimistisch ausformulierte Songtexte willkommen sein.  

Der Ole: Durch die Zeit (VÖ: 14.8.)
Dass sich der Ole, den man im wahren Leben auch unterm bürgerlichen Namen Christian Olejnik kennt, jetzt fast ein ganzes Jahr Zeit nehmen mochte, nur um den Feinschliff an seinem zweiten Soloalbum auszutarieren, hat den Songs dieses Longplayers hörbar gut getan. Stilistisch springt der einstige Punkrocksänger der Szeneheroes Massendefekt nach überwundener Burnout-Phase mitsamt einer beeindruckend zusammengetrommelten Gastmusikerschar von Punk zu Pop und Rock, verleihen Metaller manchen der Tracks zusätzlichen Wumms. Inhaltlich bleibt sich Ole erst recht treu, wird stets Tacheles geredet und unmissverständlich Stellung gegen rechts oder für die Umwelt bezogen. Dabei kommt man uns nie oberlehrerhaft, was „Durch die Zeit“ musikalisch abwechslungsreich, zum Nachdenken anregend macht.



Daily Thompson: OUMUAMUA (VÖ: 21.8.)

Beim Berliner Label Noisolution ist man mehr als happy, dass sie sich endlich Daily Thompson ins Haus holen konnten. Schließlich passt dies Trio perfekt ins Portfolio der rührigen hauptstädtischen Indie-Schmiede. Und die Dortmunder Combo demonstriert auf ihrem neuen vierten Album „Oumuamua“ ihre musikalische Extraklasse vom Start weg, indem sie etwa gleich bei zwei Tracks die total radiountaugliche Länge von je zehn Minuten Spielzeit reißen. Neben dem Opener „She´s so cold“ ist´s vor allem „Cosmic Cigar“, das uns die Geschichte jenes zigarrenförmigen Gesteinsbrocken namens Oumuamua in Erinnerung bringt: Als Sterngucker das Objekt anno 2017 beim Durchqueren unseres Sonnensystems entdeckten, hielt man es zunächst sogar für ein Raumschiff;  Daily Thompson ist diese Geschichte nicht nur den Titeltrack wert, die Alternative-Rocker machen ihren Hörer erst recht Lust, sich mal wieder auf einen Spacerock-Trip einzulassen.

Pippa: IDIOTENPARADIES (VÖ: 28.8.)
Pippa heißt eigentlich Phillippa Galli – und könnte uns in erster Linie als Schauspielerin (beispielsweise Soko Donau) bekannt sein. Daneben lebt das Multitalent längst auch ihre Lust am Geschichten erzählen musikalisch aus. Nachdem ihr Debütalbum „Superland“ im Vorjahr von der lokalen Presse hochgelobt wurde, schiebt Pippa jetzt „Idiotenparadies“ hinterher. Waren auf dem Erstling noch Songs im eher klassischen Sinne vorherrschend, so hangelt die Experimentierwütige sich jetzt von Pop über HipHop ünd Funk hin zu Elektronik-Sounds, würzt ihre Songs mit  Wiener Schmäh-Texten.



Lasse Passage: SUNWARDS (VÖ: 28.8.)

„Sunwards“ – der Titel des drittenAlbums von Lasse Passage kann allemal programmatisch verstanden werden. Reisen war ohnehin stets die Hauptmotivation des norwegischen Singer-Songwriters, der seine Inspiration fürs Komponieren auch diesmal einem längeren Trip von Oslo aus auf die Sonne zu, gen Mexiko, verdankt. Wieder daheim scharte Passage Topmusiker aus der skandinavischen Jazzszene um sich. Und ihm glückte der Coup, dass Noah Georgeson, der schon bei The Strokes und Norah Jones das Feintuning besorgte, mittun mochte. Das Ergebnis: Federleichte Popsongs mit anspruchsvollen Texten.


Tigran Hamasyan: THE CALL WITHIN (VÖ: 28.8.)
Neue Klangcollagen von der armenisch-amerikanischen Crossover-Koryphäe Tigran Hamasyan: Ob Jazz, Klassik, traditionelle armenische Volkslieder, Rock, Heavy Metal oder Avantgarde – der 1987 in Armenien geborene Soundtüftler, der sich als Dreijähriger ans Klavier der Eltern setzte, um Songs von Queen oder den Beatles nachzuspielen, und dessen Familie nach Los Angeles übersiedelte, als der Wunderknabe 16 wurde, kombiniert stoisch alles mit allem. Für „The Call within“ mixte Tigran diesmal nicht nur die unterschiedlichsten weltmusikalischen Einflüsse, sondern vertiefte sich obendrein in alte Landkarten, studierte Gedichte, Filme, Sternzeichen, antike Designs, bevor er seine Finger gewohnt weltklassemäßig über die Klaviertasten wandern ließ.


Indochine: SINGLES COLLECTION 2002-2021 (VÖ: 28.8.)

40 Jahre live on stage – ein Jubiläum, das es Indochine jetzt allemal wert ist, zurückzublicken, bevor man Album Nummer 14 in die Läden bringt. Also werden zuvor alle Singles der französischen Kultband zu zwei Compilations zusammengefasst: Ende August erscheint Teil I (2001 - ´21), ergänzt um den brandneuen Track „Nos célébrations“, gefolgt von Teil II (1981 - ´01) im November. Der musikalische Rückblick eröffnet all jenen Ahnungslosen, denen Indochine nichts sagt, die Gelegenheit, zu überprüfen, warum geäußerte  Vergleiche mit Depeche Mode, Marilyn Manson oder Placebo zutreffend sind.


Various Artists: BEACH SESSIONS 2020 (VÖ: 28.8.)

Um ohne Urlaub nicht zusehends depressiver zu werden: Die diesjährige „Beach Sessions“-Compilation sollte einem zumindest hit-mäßig Urlaubsfeeling auf den heimischen CD-Player holen. Aufgeteilt in „Beach“- und „Pool“-Mixes verkürzt uns das DJ-Duo Milk&Sugar mit insgesamt 30 Tracks definitiv die Wartezeit aufs Wiedereröffnen der pandemie-bedingt geschlossenen Dancefloor-Locations in aller Welt.
                          Autor: Horst E. Wegener

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