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Buch-Tipps

„Das Leben ist zu kurz für später“ von Alexandra Reinwarth03.04.2024



Interview und Foto: Thea Drexhage

MoX: Wovon handelt das Buch?
Anja Lankenau: Das Buch ist ein Selbstversuch und behandelt die Vorstellung, was man machen würde, wenn man nur noch ein Jahr zu leben hätte, der die Lesenden dazu anregen soll, über sich selbst nachzudenken. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Konfuzius: „We all have two lives/ The second one begins/When you realize/That you only have one“(dt. Wir alle haben zwei Leben, das zweite Leben beginnt dann, wenn wir bemerken, dass wir nur eines haben.) Die Autorin, müde vom Alltag mit Arbeit und Kind, nimmt sich vor, ein Jahr zu leben, als wäre es ihr letztes und zu schauen, was das mit ihr anstellt. Nach diesem Jahr, nach ihrem imaginären Todestag, ist sie glücklich wegen all der Möglichkeiten, die sie noch hat. Es ist sehr schön geschrieben. Alexandra Reinwarth berichtet viel aus ihrem Leben und ihrem Freundeskreis, was sie aus diesem Jahr alles mitgenommen hat – zum Beispiel, dass man immer etwas ändern kann, aber auch mit den Konsequenzen leben können muss. In dem Buch gibt es immer wieder Seiten, die dazu auffordern, zu reflektieren und Dinge über sich selbst einzutragen. Die Lebenserwartung bei Frauen liegt im Schnitt bei 84 Jahren – auf einer Seite gibt es eine Ansammlung von Quadraten, in denen man das eigene Alter Kästchen für Kästchen abkreuzen kann. Dies führt sehr eindrücklich vor Augen, wie lange uns selbst noch bleibt. Das hat auch mich bewegt, in den letzten zwei Jahren viel neues zu machen. Selbst ein Buch zu schreiben, E-Gitarre zu spielen, zu reisen, einen Kunstwettbewerb mitgemacht, Theater gespielt, gesungen. Das Buch zeigt, dass man nicht alle Zeit der Welt hat und auch mal etwas Mut braucht. Und dass man sich nicht von jenen beeinflussen lassen soll, die sich über Träume lustig machen oder Erfolge kleinreden.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Anja Lankenau: Der Gedanke, der darin vermittelt wird: dass ich nicht alles machen muss, was andere mir sagen und das es nie zu spät ist, neue Dinge auszuprobieren, wie sich auf eine Bühne zu stellen und zu singen., oder endlich das eigene Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich meine, was kann schlimmsten-falls passieren?
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Anja Lankenau: Grundsätzlich ist das für alle erwachsenen Menschen interessant, spricht aber wahr-scheinlich auch nicht die ganz jungen Leute an, die sich noch nicht die großen Gedanken über die eigene Endlichkeit machen, aber so ab 30 kann man da denke ich gut schon mal reinschauen.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Anja Lankenau: In Papierform. Ich mag es gern, ein Buch beim Lesen in der Hand zu halten. Entdeckt habe ich es schon vor zwei Jahren durch Zufall. Es wurde mir unter „Das könnte Ihnen auch gefallen“ vorgeschlagen, dabei bin ich eigentlich gar kein Ratgeberleser. Seitdem habe ich es immer mal wieder in die Hand genommen. Irgendwo konnte man eintragen, was man endlich einmal machen sollte – auf einer Bühne singen bis zu meinem 60. Geburtstag. Das habe ich gerade gesehen und festgestellt, dass ich das seitdem erledigt habe. Dabei war ich vorher nie ein Mensch, der sich Vorsätze gemacht hat.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Anja Lankenau: Sie ist eine deutsche Autorin, die mittlerweile mit ihrem Kind in Spanien lebt. Sie hat zahlreiche non-fiction Bücher u.a. auch über Kindererziehung, Fitness oder auch das Aufräumen geschrieben und ist damit sehr erfolgreich.

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