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„Mein Interesse liegt in der Alltagskultur“08.01.2025



Text und Foto: Thea Drexhage


Zu jenen gehört zum Beispiel Sonja Degenhard, die durch ihr Masterstudium „Museum und Ausstellung“ auf das OCM aufmerksam wurde, denn sie arbeitete im Rahmen eines Seminars an einer Ausstellung über Spielekonsolen mit, die in die Dauerausstellung integriert wurde. Danach widmete sie auch ihre Masterarbeit dem OCM, in welcher sie sich u.a. damit befasste, was das Konstrukt Museum für Menschen bedeutet, die das ganze als Hobby aufgebaut haben. Dabei lernte sie das Haus und die Mitwirkenden zunehmend besser kennen und es war nur wenig verwunderlich, dass sie nach ihrem zweijährigen Volontariat am Industriemuseum Elmshorn gern nach Oldenburg und auch zum OCM zurückkehren wollte. Das war zumindest einer der Gründe, auch ihr Verlobter kommt aus der Huntestadt und Elmshorn, das war dann trotz des schönen Museums, leider etwas zu eingeschlafen, um dort dauerhaft leben zu wollen. Doch eine dedizierte Stelle in Oldenburg gab es für sie anfangs nicht. „Ich wollte dann gern versuchen, hier durch Förderanträge eine Stelle für mich zu schaffen. Diesen Prozess haben wir im Juni 2023 begonnen. Im Januar 2024 haben wir dann an die Klaus-Tschira-Stiftung geschrieben, die Bildungsorte fördert, die etwas mit Informatik, Medien und Digitalisierung zu tun haben.“, erzählt Sonja Degenhard. Dadurch konnte ihr für zwei Jahre eine Vollzeit-Stelle ermöglicht werden. Diese beruht auf dem Projekt „OCM Hub“ – einen Raum, der als außerschulischer Lernort etabliert werden und damit Anlaufpunkt für den schulischen Informatikunterricht werden soll. Aber auch IT-Firmen und andere Unter-nehmen sollen den OCM-Hub für Seminare und Ähnliches nutzen können. Dass es in Richtung Computer gehen wird, war für Sonja Degenhard allerdings nicht immer klar, nur dass beispielsweise Kunstmuseen eher nichts für sie sind, das wusste sie. Geboren ist sie 1994 und zählt somit zur späten Generation Y, jene, die quasi mit dem Internet großgeworden ist. So erinnert sie sich auch, früh eigene kleine Fanwebsites gebastelt zu haben, ansonsten waren Computer und Gaming immer eher passiv interessant. Als Kind hatte sie selbst beispielsweise keine Spielekonsole, aber war regelmäßig bei Freunden in dem kleinen Dorf im Eichsfeld zu Gast, wo sie zuschauen und mitspielen konnte, und das Interesse am Zuschauen, das ist bis heute geblieben. Statt selbst etliche Stunden in ein Computerspiel zu stecken, liebt es Sonja Degenhard Let’s Plays zu schauen und sich darüber mit der Materie zu befassen. „Man braucht schon so ein Grundrauschen an Nerdigkeit, wenn man hier aktiv ist.“, erklärt sie. Doch diese Nerdigkeit kann sich ganz unterschiedlich äußern. Die einen zocken, die anderen programmieren, basteln oder schrauben und noch andere sind, wie sie, am Museumskonzept interessiert – Hauptsache, man brennt irgendwie für die Sache, denn nur dann kann man diese auch gut weitervermitteln. Neben ihrer Aufgabe, den OCM Hub mit Menschen zu füllen, gilt es auch, ihn mit Fördergeldern fit zu machen für größere Besuchergruppen. Für die Zukunft wünscht sich Sonja Degenhard, dass das OCM ein bekannter außer-schulischer Lernort wird, den alle Schulklassen, die Informatik im Unterricht haben, und Azubis aus Informatik-Berufen aus Oldenburg und Umgebung mal besucht und erlebt haben sollen. Das bedeutet natürlich eine Menge Arbeit, um sich dann doch mal von digitalen Themen abzulenken, hält sie es lieber analog. Bildschirme abschalten und basteln, am liebsten, wenn es ganz viel glitzert. Wie früher, in den 90ern, bevor wir alle einen Computer in der Hosentasche hatten.

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