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Wie, Meeresschutz in Delmenhorst?25.09.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

Dieser gehörte zu den ersten zehn Mitgliedern von Greenpeace 1971. Als diese Organisation nicht mehr seinen Vorstellungen entsprach, gründete er 1977 die Sea Shepherd Conservation Society, heute einer der wohl größten Namen im Meeresschutz, aber auch dort ist es für Watson seit 2022 vorbei. Dieses Mal gründete er die Captain Paul Watson Foundation – etwas, das seinen Namen trägt, könnte man ihm schließlich nicht wegnehmen. Sein Credo ist noch immer: Wenn die Ozeane sterben, dann sterben auch wir. Der deutsche Zweig der neuen Organisation hat seinen Sitz in Delmenhorst, angetreten vom 40-jährigen Tom Strerath. Auch er war in Watsons vorheriger Meeresschutzorganisation. 2012 sah er eine Reportage darüber, wie das Essen auf unseren Teller kommt, besonders die Fleischproduktion hat ihn dabei schockiert. Ein Blick auf seinen Hund genügte, um festzulegen, dass es keinen Sinn macht, Tiere zu essen. Als er dann über das Fernsehformat Whale Wars stolperte, das die unkonventionellen und durchaus umstrittenen Einsätze Watsons zum Stoppen der japa-nischen Walfangflotten im Fern-sehen dokumentierte, wusste er, dass er genau das auch machen möchte, so engagierte er sich an Land, klärte auf und nahm auch an Kampagnen, die beispielsweise gegen den grausamen Walfang auf den Färöer-Inseln vorgingen, teil und wurde sogar verhaftet. „Als es dann nicht mehr so viel Direkt Action bei der Organisation gab, habe ich Pause vom Meeresschutz gemacht und mich in anderen Tierschutzbereichen eingebracht. Als ich dann hörte, dass Paul etwas Neues machen möchte, also genau das, was wir früher gemacht haben, war ich sofort dabei.“ Es galt nun also, alte Kontakte zusammenzu-trommeln und eine Vereinsgrün-dung in Deutschland voranzu-bringen. Neue Social Media Seiten, Webpräsenzen und Presseveröffent-lichungen zu organisieren und eine Möglichkeit für Spendenein-nahmen zu schaffen, denn bei der Captain Paul Watson Foundation verdient niemand Geld mit seinem Aktivismus, aktiver Meeresschutz ist jedoch teuer – so hat die Foundation bereits zwei Schiffe, die in den Weltmeeren unterwegs sind, um aktiv den Walfang zu behindern. Mit ihnen war Tom Strerath in diesem Jahr auch schon in Island. Eigentlich ist er Hafenfacharbeiter und arbeitet mittlerweile als freigestellter Betriebsrat in einem Bremer Logistikunternehmen, wo er als Bindeglied zwischen Mitarbeitenden, Gewerkschaft und dem Betrieb agiert. Als Hafenarbeiter kennt er selbst die Arbeitsbedingungen und hat so die Möglichkeit, sich für die Rechte der Arbeiter*innen einzusetzen. „Zum Glück habe ich einen Arbeitgeber, der gut findet, was ich mache und mich unterstützt. Meine Frau Viola, die auch bei der CPWF aktiv ist, arbeitet auch und hat ein Einkommen. Wenn es dann also Mal drei Monate auf Kampagne gehen soll, ist das alles machbar, das ist ein riesiges Glück“, so Strerath. Als Captain Paul Watson dann im Juni im Grönländischen Nuuk beim Anlegen an Bord seines Schiffes festgenommen wurde, auf Basis einer japanischen Interpolausschreibung von 2012 wegen Sachbeschädigung eines Walfangschiffs, kam eine ganz neue Herausforderung auf die junge Organisation zu. Neben den laufenden Kampagnen mit dem Ziel, irgendwann den Walfang gänzlich zu stoppen gilt es nun auch, eine Verurteilung Watsons zu verhindern. Entmutigen lässt sich der 40-Jährige von sowas aber nicht. Auch die Dinge, die er auf den Kampagnen sieht, versucht er, hinter sich zu lassen. „Egal, wie schlimm die Bilder sind, die Leidtragenden sind nicht wir, sondern die Tiere. Auch, wenn mich sowas psychisch mitnimmt, muss ich lernen damit umzugehen. Denn ich habe die Möglichkeit, durch das was ich tue, vielleicht Leben zu retten.“, erklärt er.

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