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Neue Impulse für die Kultur28.09.2022



Wie kann sich das kulturell und historisch interessante Rastede im Ranking der Kommunen besser positionieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit dem 1. August die Oldenburger Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Birgit Denizel. Angestellt ist sie bei der Residenzort Rastede GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Gemeinde. „Was macht Rastede aus, wie kann sich der Ort stärker profilieren, was ist überhaupt seine Marke“, skizziert sie zentrale Fragen ihrer Arbeit. Birgit Denizel ist eine ausgewiesene Kennerin der Kulturszene. Rund 15 Jahre lang hat sie als freiberufliche Expertin Ausstellungen für Institutionen, Vereine und Museen konzipiert und umgesetzt. Dazu zählen das Franz-Radziwill-Haus in Dangast, das Horst-Janssen-Museum und das Stadtmuseum in Oldenburg sowie die Kunsthallen in Bremen und Emden. Sie hielt Vorträge, führte durch Galerien und Museen und verfasste Fachbeiträge für Zeitungen und Magazine. Sie ist vielfach vernetzt und hat gute Kontakte in die Förderlandschaft. Trotz dieser umfassenden Expertise ist sie nicht die Nachfolgerin von Claudia Thoben. Die Leiterin des Palais Rastede war im vergangenen Sommer überraschend verstorben. „Ich leite nicht das Palais“, betont Denizel. Die Kultur-Zuständigkeiten in Rastede sind zurzeit nicht leicht einzuordnen. Für Ausstellungen im Palais sorgt derzeit der Kunst- und Kulturkreis Rastede. Dessen Mitarbeitende engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich. Denizels Kenntnisse und Kontakte wären hier sicher von Vorteil. Ihr Schwerpunkt ist jedoch die kulturhistorische Vermarktung des Residenzortes. Denn auch in Marketing-Fragen ist sie firm. Ihre Abschlussarbeit an der Hochschule schrieb sie über „Branding“, also den gezielten Aufbau einer Marke. Punkten könne Rastede mit seiner Geschichte, sagt die Fachfrau. Dass das Haus Oldenburg den kleinen Ort hinter der Stadtgrenze einst zu seiner Sommerresidenz erkor, sei ein Glücksfall für die Gemeinde. „Rastede könnte dies aber noch deutlicher bespielen.“ Das gelte auch für das grüne Potenzial von Schlosspark und Palaisgarten. Der Oldenburger Adel sei ein weiterer Trumpf, den man ziehen müsse. „Adel fasziniert die Menschen“, weiß Denizel. Ehrerbietung für das Oldenburger Blaublut ist aber keine Voraussetzung, um das Thema anzugehen, im Gegenteil. Auf die Frage, ob es nicht an der Zeit sei, die Verstrickung des Hauses Oldenburg in den Nationalsozialismus aufzuarbeiten, hat Denizel eine klare Antwort: „Ja, diese Verpflichtung besteht.“
Text und Foto: Britta Lübbers

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