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Auch harte Töne brauchen Fine-Tuning17.08.2021

Auch harte Töne brauchen Fine-Tuning

Text und Foto: Thea Drexhage

Seit gut einem Jahr lebt der gebürtige Braunschweiger nun in Oldenburg und hat den Umzug genutzt, um sich beruflich neu zu orientieren. Aus der Anstellung ging es in die Selbstständigkeit. „Ich war 10 Jahre in Hannover angestellt, dort habe ich alles Mögliche unterrichtet, von Grundschul-AG bis Bandcoaching.“, erzählt er. Aber nicht nur der Wohnort und das Arbeitsverhältnis haben sich verändert, sondern auch die Art des Unterrichts. Durch die Pandemie waren Musiklehrer*innen gezwungen, ihre Angebote in den digitalen Raum zu verlegen. Was für viele ein Fluch ist, sieht Simon Knox als Chance. „Bei mir findet derzeit die Hälfte in Fernunterricht statt und die andere Hälfte in Präsenz. Ehrlich gesagt bin ich ganz angetan, dass das so funktioniert. Gerade Menschen, die in bestimmten Sparten unterwegs sind, finden nicht immer vor Ort die richtige Lösung. Ich kann so niedersachsenweit, wenn nicht sogar bundesweit agieren.“ Lediglich die Verzögerung bei Videoübertragungen empfindet der Neu-Oldenburger noch als lästig, arbeitet jedoch mit „Songs & Whispers“ aus Bremen an einer Lösung für das Problem. Warum aber sollten die knallharten Rock- und Metalsänger*innen Gesangsunterricht nehmen? „Ich weiß nicht, ob Gesangstraining im Rock und Metalbereich wichtiger ist als in anderen Bereichen, aber ich nehme natürlich wahr, dass das Angebot sehr gering ist und dass das nicht jeder unterrichten kann oder sich traut da ranzugehen. Letzten Endes finde ich Gesangsunterricht auch wichtig als Instrument zur Persönlichkeitsentwicklung. Du guckst was da ist. Wie kann ich mich ausdrücken? Was ist an meiner Stimme besonders?“  Mit dem neuen Exkurs in die Onlinewelt ist Simon Knox gleich noch ein paar Schritte weiter gegangen. Statt eine einfache Webcam anzuschaffen, wurde es eine Profikamera mit der er nun auch an weiteren Onlineangeboten arbeitet. Youtubevideos, um genau zu sein. Diese variieren von Coverversionen, über Tutorials bis hin zu ergänzenden Beiträgen auf seinem Blog deinestimmerockt.de. „Ich nutze Youtube seit drei Monaten und versuche jede Woche oder wenigstens jede zweite ein Video hochzuladen und eine Routine zu bekommen. Ich habe schnell gemerkt, dass mir das sehr viel Spaß macht.“ So befinden sich auf dem Kanal bisher unter anderem Cover von System Of A Down oder Alice Cooper, begleitet von humorvollen Videos.
Die Liebe zu dieser Musikrichtung kam bei Simon Knox schon früh zum Vorschein, als er als Teenager eine kopierte Iron Maiden Kassette im Zimmer seines Bruders fand und diese einfach behalten hat. „Mein Bruder musste wegen seiner Freundin eh auf Sade ausweichen“, gesteht er lachend. Es folgten musikalische Exkurse durch die Diskographien von Metallica und Slayer und später in den NuMetal-Bereich. Als logische Konsequenz ließ die erste eigene Band nicht lange auf sich warten. „Als niemand anders wollte habe ich dann den Gesangspart übernommen. Meine Bandkollegen wiesen mich dann sehr schnell darauf hin, doch mal Gesangsunterricht zu nehmen.“ Darauf folgte dann ein Studium der „Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis“ wo er sich neben den Klavierunterricht Gitarre, E-Bass und Schlagzeug aneignete, um auch komplette Bands besser unterstützen zu können. „Der Studiengang hieß früher Kulturpädagogik und beschäftigt sich neben einem großen praktischen Anteil auch damit, wie man sich im Kulturbereich zurechtfindet.“ Und das scheint Simon Knox zu tun. Sein nächstes großes Ziel? „Eine Tür in meinen Unterrichtsraum bauen!“, denn dieser befindet sich unterm Dach im Familiendomizil.


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