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Nahrung für den Geist und für die Seele - Das Geschwisterduo Joco lebt von und für Musik19.07.2021



Text und Foto: Ralf Koch

So werden sie also im Zollhaus wieder in viele bekannte Gesichter schauen – und entsprechend besonders motiviert sein. Abgesehen davon sind sie unglaublich glücklich, überhaupt wieder auf der Bühne stehen zu dürfen: „Wir haben eine Zeit von über einem Jahr Auftrittsverbot hinter uns. Das kann einem Musiker wirklich den Boden unter den Füßen wegreißen.“ Zweifel an der Wahl ihres Berufes sind ihnen deswegen aber nie gekommen. „Gerade so eine schwere, ungewisse und für viele sehr einsame Zeit zeigt wieder, wie wichtig Musik ist. Das ist Nahrung für den Geist und für die Seele. Für uns ist Musik immer eine Hoffnungsträgerin, eine Begleiterin, eine Impulsgeberin. Als wir im Juni unser erstes Konzert gespielt haben, war das ein Abend voller Euphorie und Liebe. Nicht nur wir, auch unser Publikum war scheinbar wie ausgehungert. Der Jubel, die Freudentränen und die Begeisterung der Zuschauer war überwältigend.“
Seit rund 10 Jahren stellen die beiden unter dem Kürzel Joco ihre eigenen Songs vor. Musik zwischen Singer/Songwriter und Kammer-Pop, für die es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen um sie zu entdecken. Musik als Ergebnis eines Selbstfindungsprozesses, dem viele Jahre gemeinsamen Spielens vorangingen. „Zuhause wurde viel musiziert und wir haben viel Zeit gemeinsam an den Instrumenten verbracht. Das hat unsere heutige Zusammenarbeit tief geprägt – im Vorschulalter Blockflöte, dann Klavier, Saxophon, E-Gitarre, Schlagzeug; auch den zweistimmigen Gesang haben wir sehr früh für uns entdeckt“, schildert Cosima ihre Anfänge. „Das war fesselnd herauszufinden, welche Töne die zweite Stimme singen muss, damit spannende Klänge entstehen. Dieses Experimentieren mit den zwei Stimmen machen wir heute noch.“ Auch die musikalische Sozialisation führte über Stationen von Reggae und Funk über Bigband bis Rockband, nebenbei wuchs das Schwestern-Duo zusammen. „Bei unserem ersten bezahlten Konzert in einer Buchhandlung in Moormerland war Josepha 15“, lacht sie. „Dann wurden es immer mehr Events – und so ist das bis heute immer mehr gewachsen.“
Eine Formulierung, die als extreme Untertreibung bezeichnet werden darf. Ihr Debüt nahmen sie in den Abbey Road Studios auf, sie tourten mit Van Morrison, spielten mit der NDR Bigband und Konzerte in der Elphi, Paris, Amsterdam, Zürich, Israel oder China. Dem bislang größten Publikum – rund 4,2 Millionen – stellten sie sich 2016 beim ESC Vorentscheid, besondere Momente ergeben sich aber auch aus anderen Dingen: „Das ist schon was ganz Besonderes in der Elbphilharmonie aufzutreten oder im Abbey Road aufzunehmen auf Klavieren auf denen schon die Beatles spielten. Die letzten Jahre sind voll solcher Erinnerungen, wofür wir sehr dankbar sind“, erzählt Josepha mit einem Leuchten in den Augen. „Aber oft sind es auch kleine Begegnungen die sich einbrennen, denn ein besonderes Publikum haben für uns zum Beispiel auch Freepsum, Paderborn oder Dresden unvergessen gemacht.“ Womit einmal mehr deutlich wird, wie wichtig die Live-Begegnungen sind. Bei denen bei Joco alles live ist. Keine Computer, keine Playbacks. „Alles was bei uns zu hören ist, erzeugen wir live mit Instrumenten und Stimmen. Uns reizt es, alles in diesem einen Moment von Hand zu erzeugen. Es fühlt sich einfach echt an und wir fühlen uns dem Publikum näher“, lässt uns Cosima einmal mehr an ihrer Euphorie teilheben. Die noch gesteigert wird, weil Joco die letzten 15 Monaten u.a. mit Songwriting verbracht haben. „Wir werden eine Mischung aus unseren beiden Alben ‘Horizon’ und ‘Into the Deep’ spielen – und nagelneue Songs!“ Könnte das Leben einer Musikerin schöner sein?


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