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Schluss mit freundlich07.12.2022



Text: Thea Drexhage Foto: Lukas Lawicki


Gezeigt wird an diesem Abend das neue Stück „Die vier neuen Jahreszeiten“. Vivaldi trifft auf Scientist Rebellion. Wie sehen die vier Jahreszeiten heute aus, was hat sich seit 1720 verändert? Während der Technical Ballroom dafür wirbt, Theater für die Digital Natives zu sein und vor allem das Publikum interaktiv miteinzubeziehen, ist dies bei diesem Stück nicht der Fall. Als Gast ist man gezwungen, 60 Minuten lang einer sehr unbequemen Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Über die Monitore klettern nach und nach stets steigende Temperaturkurven und eindrückliche Bilder des letzten zerstörerischen Jahrhunderts, während sich die zwei Violinistinnen Agnes Izdebska-Goraj und Maja Syrnicka im Wechsel die Seele aus dem Leib spielen und Schauspielerin Marie Becker dazu glaubwürdig in die Rolle einer verzweifelten Wissenschaftlerin schlüpft, um ihren eindringlichen Vortrag, der aus Texten der Gruppierung Scientist Rebellion besteht, hält. In Zeiten wie unseren ist es wichtig, dass sich auch die Kunst und Kultur nicht hinter der Politik und Wissenschaft versteckt, sondern ihre Bühne nutzt, um die Menschen zu erreichen und zu sensibilisieren. Dies gelingt Kevin Barz, der bei „Die vier neuen Jahreszeiten“ Regie führte durchaus. Vor allem für junge Menschen, an welche sich der Technical Ballroom richtet, dürfte das Stück entweder augenöffnend oder aber bekräftigend sein, ob es jedoch auch die Generation Mensch erreicht, die heute die stärkste Kritik über Aktionen wie die der Fridays For Future oder der Letzten Generation ausübt, sei fraglich. Dies ist eine der größten Herausforderungen, vor der die Wissenschaftler*Innen von Scientist Rebellion stehen, wie sie im Anschluss an die Vorführung in einem offenen Gespräch erklären. Auch, wenn im Stück die krasse Aussage: „Wir sind am Arsch!“ fällt und dazu aufgefordert wird, die Nettigkeiten Nettigkeiten bleiben zu lassen und klare und direkte Worte für die Klimakatastrophe zu finden, so hätte der Inszenierung noch etwas mehr Radikalität gut zu Gesicht gestanden.

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