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Der Menschenfänger
Matt Anderson am 11.11. live in Worpswede09.11.2022

Text: Horst E. Wegener Foto: Colin Robertson
Und der musikalischen Urgewalt dieses kanadischen Menschenfängers glaubt man alles – jedes Wort, jeden Schmerz, jede Lebensweisheit. Seine Reibeisenstimme erinnert uns bisweilen an Joe Cocker – und steht doch unverkennbar für den typisch erdigen Mix aus Blues, Folk, Gospel und Roots-Rock, der den Singer-Songwriter Andersen charakterisiert. Hierzulande ist uns der bärige Blues-Man zwar erst seinem furiosen Ina´s Nacht-TV-Auftritt ein Begriff – aber besser spät als nie! Ohnehin ist´s uns ein Rätsel, wie dieser seit 2002 professionell klampfende Blues-Man bei bis zu 250 Konzerten, die er außerhalb der Corona-Abstinenz übers Jahr gab, überhaupt noch Zeit fürs Aufnehmen von bislang mehr als zehn Alben fand; das unermüdliche Tingeln hat Solo-Performer Andersen andererseits frühzeitig Routine vermittelt. Und während man ihn 2010 im US-amerikanischen Blues- und Soul-Mekka Memphis, Tennessee sogar mit der Internationalen Blues Challenge Trophäe auszeichnete, wohlgemerkt als dem ersten Kanadier seit Bestehen dieses renommierten Festivalreigens, blieb seine Fangemeinde international betrachtet bis zu „Honest Man“, dem siebten Album begrenzt. Letzteres galt und gilt allerdings nur so lange, bis man Matt Andersen irgendwo zum ersten Mal live miterlebt. Ab diesem Zeitpunkt ist einer dem souligen Bariton und dem grandiosen Gitarrenspiel des Kanadiers verfallen, wetten?
Die nimmermüde Obsession des Performers, stets Perfektion abliefern zu wollen, will und muss honoriert werden – gar keine Frage. Am besten live.


Gelegenheit dazu besteht am 11.11. ab 20 Uhr in der Musichall Worpswede; mit von der Partie ist das Alan Doyle Trio, angeführt vom Namensgeber Alan Doyle, dem langjährigen Frontmann der Great Big Sea-Combo