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Kein Genre passt. Mine vereint musikalisch alles, worauf sie Bock hat08.03.2022



Text: Thea Drexhage
Hört man die Musik von Mine denkt man vielleicht nicht als erstes an Hip-Hop, trotzdem ist die 37-jährige Musikerin fest mit dem Genre verbandelt. Während sie schon zu Beginn ihrer Karriere mit Kollegen wie Samy Deluxe oder Megaloh unterwegs war, verlieh sie in der Vergangenheit auch unzähligen Features ihre Stimme. Besonders bekannt dürfte darunter das Album „Alle Lieben Nachträglich“ sein, dass sie gemeinsam mit Rapper und Schauspieler Fatoni aufgenommen hat. Darauf springt sie mühelos zwischen Rap und Gesang hin und her und schafft Musik frei von gängigen Genrebegrenzungen.
Ihre Karriere startete Mine im Prinzip schon in ihrer Kindheit, kein Wunder also, dass es nach der Schule direkt an die Uni ging, um tiefer hinter die Fassade der Musikwelt zu schauen. Neben einem Bachelor in Jazzgesang erarbeitete sich Jasmin Stocker, so der gebürtige Name der Stuttgarterin, einen Master in „Producing and Composing“. 2014 veröffentlichte Mine schließlich ihre gleichnamige Debüt-EP. Ein Album, dass durch seine Vielseitigkeit überzeugen konnte. Eine abwechslungsreiche Instrumentierung unterstreicht darauf Mines bis dato eher zurückhaltenden Gesang und ihr cleveres Songwriting. Mit der Zeit gelang es der Musikerin noch mehr Raffinesse und gleichzeitig deutlich mehr Ecken und Kanten in ihre Songs zu bringen. Eine Entwicklung, die von sowohl ihren Fans als auch der Fachpresse wohlwollend aufgenommen wurde. Erst im vergangenen Jahr veröffentlichte Mine ihr jüngstes Album „Hinüber“, welches deutlich kritischer und vor allem düsterer daherkommt. Bereits der Opener „Hinüber“ rechnet ab mit den Verfehlungen der Menschheit im Umgang mit dem Planeten untermalt von bedrohlichen Streichern. „Ich bin der Mensch und bin ein Tier, Bin voller Scham bin voller Gier, Such' nach dem Glück, das ich zerstör', Nichts davon hat mir gehört“, heißt es darin. Ähnlich kritisch und mit mahnenden Streichern endet das Album mit dem Stück „Unfall“ und einem nüchternen Blick auf die zufällige Verteilung von Armut und Wohlstand in einer Gesellschaft, wo oft der Ort, an dem wir geboren sind, mehr zählt, als das eigene Potenzial. Aber nicht nur klassische Instrumentierungen finden auf diesem Langspieler Platz, sondern auch zahlreiche elektronische Elemente, die einmal mehr die Vielseitigkeit von Mine unterstreichen. Dadurch gelingt es ihr einerseits, ein breites Publikum anzuziehen, aber andererseits wird ihr Sound dadurch auch so speziell, dass er in der Mainstreammusikwelt nur schwer einen Platz findet. Denn ja, es ist Popmusik und es ist Oldschool Hip – Hop und auch eine Prise Indie, aber vor allem ist es Musik, mit der man sich länger befassen muss, statt sie schlichtweg im Hintergrund dudeln zu lassen. Dafür erhielt die Musikerin 2021 den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA in der Rubrik „Text Chanson/ Lied“. Die Tour zum Album im Herbst letzten Jahres musste Mine allerdings verschieben. Nicht wegen Corona, sondern aus einem deutlich erfreulicheren Grund, der Geburt ihrer Zwillinge. Dass Kinder und Karriere auch für eine frau vereinbar sind, zeigt Mine unter anderem auf ihrem Instagram-Kanal, wo sie neben neuen Tourdaten auch jetzt schon neue Sneak Peaks aus dem Studio zeigt. Bereits im April geht es für Mine wieder auf die Bühne, so spielt sie am 29.4. in Münster, bevor es am 11.10. auch nach Bremen in den Tower geht.

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