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11 Fragen an … Nina Jersch18.11.2020



Text und Foto  |  Karin Eickenberg

Ganz gleich, wo sie gerade ist, draußen im Grünen, im Cafè oder in der Kneipe, beim Gassigehen mit Hündin Bonja, auf Reisen oder einem Segeltörn – der Skizzenblock ist immer dabei! Gekonnt und mit schnellen Strichen wirft Nina Jersch kleine Szenen und Augenblicke aufs Papier, die ihr unterwegs begegnen. Oder sie geht mit der Fotokamera auf Motivsuche und macht etwas ganz Eigenes daraus: Ölbilder, oft verfremdet oder neu komponiert, die durch den gewählten Ausschnitt und teils surreale Farben den emotionalen Eindruck verstärken. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht etwas zeichne oder skizziere“, sagt die 1964 in Springe bei Hannover geborene Künstlerin. Ein- bis zweimal pro Woche trifft man sie außerdem in der Oldenburger Ateliergemeinschaft Martha, der sie sich vor zweieinhalb Jahren angeschlossen  hat. In der Halle am Hackenweg ist genügend Platz auch für größere Formate. Schon immer stand die Kunst im Zentrum ihres Lebens, erzählt Jersch. Studiert hat sie auf Lehramt in Hildesheim. Heute unterrichtet sie Kunst, Werken und Mathematik an der Grundschule Nadorst. Es ist ihr wichtig, Kinder für das freie und kreative Arbeiten zu begeistern. Gern nutzt sie dafür auch mal die kunstpädagogischen Angebote der städtischen Museen. Sie selbst probiert sich immer wieder neu aus, sowohl in den Techniken als auch in den Motiv-Serien. „Jetzt sind erst mal Menschen dran“, sagt sie und lacht.  
 
DIABOLO: Was hat Sie zu Ihrer Kunst gebracht?
Jersch:   Spontan würde ich sagen, dass ich von Kindheit an bei der Kunst geblieben bin. Malen, Zeichnen, Fotografieren und ständig mit einem Skizzenbuch unterwegs sein, wurde mir von meinem Vater immer so vorgelebt, ebenso wie der regelmäßige Besuch von Kunstmuseen und Ausstellungen. Kein Geburtstag ohne Farbe und Pinsel als Geschenk, womit mir immer Anlass gegeben wurde, mich selbst und neue Materialien auszuprobieren. Außerdem war mein Vater von Anfang an ein kritischer Betrachter meiner Kunst und trieb durch seine Wertschätzung auch meine Entwicklung voran.
DIABOLO: Was möchten Sie mit Ihrer Kunst bewirken?
Jersch: Ich möchte mit meinen Bildern Eindrücke und Stimmungen für mich festhalten und wiedergeben. Mit einer ersten Skizze kann ich einen Moment sozusagen „konservieren“ und mich später stimmungsmäßig an diesen Ort zurückversetzen. Auf Reisen entstehen dann collageartige „Bilder-Tagebücher“ oder lebendige „Bild-Postkarten“.
DIABOLO: Mit welchen Themen setzen Sie sich auseinander?
Jersch: Dadurch, dass ich viel draußen unterwegs bin – mit dem Hund, beim Segeln oder im Garten – ist Natur meine erste Inspirationsquelle. Dabei ist mein Blick meist fokussiert auf kleine Pflanzendetails  oder Landschaftsausschnitte.
DIABOLO: Wo und wie arbeiten Sie?
Jersch:   Fotos und Skizzen mache ich überall da, wo sich die Gelegenheit  bietet. Die größeren Arbeiten in Öl mache ich dann im Atelier „Martha“. Für kleinere Zeichnungen in Aquarell, Buntstift oder einer Mischung aus verschiedenen Techniken, habe ich einen wunderschönen Platz bei mir zu Hause mit inspirierendem Blick in den Garten.  
DIABOLO: Ihre kreative Eigen-Art?
Jersch: Um Stimmungen zum Ausdruck zu bringen, setze ich auf die Leuchtkraft der Farben und einen besonderen Blickwinkel  beziehungsweise Bildausschnitt. Ausgehend vom realistischen Motiv, entwickelt sich dann während des Malprozesses das Bild immer weiter und löst sich dabei immer mehr vom  ursprünglichen Motiv. Meine großformatigen Ölbilder leben vom Reiz der Farbe. Wer mich kennt, verbindet meine Eigenart aber auch mit kleinformatigen Bildern, die aus dem Moment entstehen – gerne auch spielerisch und witzig.
DIABOLO: Ein Höhepunkt in Ihrer bisherigen Arbeit?
Jersch: Persönliche Höhepunkte meiner künstlerischen Arbeit sind für mich die Gestaltung eines Buches, einige grafische Aufträge sowie die Wandgestaltung für ein Kinderkrankenhaus.
DIABOLO: Ein aktuelles Projekt?
Jersch: Nicht unbedingt ein Projekt, aber eine Idee...das Skizzenhafte der kleinen Bilder möchte ich öfter auf die größeren Leinwände übertragen, um auch hier noch mehr Spontanität und Lebendigkeit in die Bilder zu bringen.
DIABOLO: Wo ist Ihre Kunst zu sehen?
Jersch: Jederzeit im Atelier „Martha“ und mit besonderem Ausstellungscharakter am Tag des Offenen Ateliers, der einmal im Jahr im Herbst stattfindet. Und natürlich im Internet auf meiner Homepage.
DIABOLO: Was bedeutet Erfolg für Sie?
Jersch: Ein persönlicher Erfolg für mich ist es, ein Bild fertigzustellen, mit dem ich zufrieden bin. Ich freue mich natürlich auch über positive Rückmeldungen  auf meine Arbeiten. Da ich außerdem Kunst in der Schule unterrichte, ist es für mich ein toller Erfolg, wenn ich Kinder für Kunst begeistern kann und sie dazu motiviere, mit Freude kreativ zu arbeiten.
DIABOLO: Wie lebt es sich als Künstlerin in Oldenburg?
Jersch: Meiner Meinung nach hat Oldenburg Künstlern viel zu bieten. Ich selber genieße die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern in der Ateliergemeinschaft „Martha“. Das treibt mich an und schafft neue Inspirationen.
DIABOLO: Ein Wunsch, ein Plan, eine Vision?
Jersch: Ganz einfach mehr Zeit für Kunst – mehr malen, mehr ausprobieren, neue Techniken...und natürlich mehr von meiner Kunst zeigen.

Kontakt: www.ninajersch.de

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