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Kein Vertrauen10.09.2020

Text  |  Christoph Kienemann

Die Suche nach einem Endlager für den angefallenen Atommüll wird zu einer unendlichen Geschichte. Am 28. September will nun die ‚Bundesgesellschaft für Endlagerung‘ (BGE) die Gebiete benennen, die aus ihrer Sicht für die weitere Suche geeignet sind. In den letzten Jahren war kaum etwas über die Arbeit der Behörde nach außen gedrungen, das Vertrauen in der Bevölkerung in die Arbeit der BGE scheint daher gering zu sein. Letzteres zeigt eine aktuelle Umfrage zur Endlagersuche.
„In den letzten drei Jahren war die Arbeit der BGE eine Black Box, aus der nach Maßgabe der Aufsichtsbehörde keine Ergebnisse nach außen dringen durften. Auch jetzt werden zwar die Gebiete benannt, aber wesentliche Teile der Datengrundlage bleiben geheim, sodass die Betroffenen die Gebietsauswahl der BGE nicht überprüfen können. Doch wenn Transparenz fehlt, kann kein Vertrauen entstehen“, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Bewegung „ausgestrahlt“. Im Jahr 2011 fasste die Bundesregierung den Beschluss, die Suche nach einem Endlager für den Atommüll neu zu beginnen. Stay kritisiert, dass das Verfahren weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand und eine Bürgerbeteiligung nicht möglich war. „Umweltorganisationen haben immer wieder Vorschläge gemacht, wie das Suchverfahren besser organisiert werden kann. Doch Politik und Behörden verfolgen stur ihre Linie“, so Stay. Eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes KANTAR ergab nun, dass die Bürger*innen den Behörden kein hohes Vertrauen entgegenbringen, wenn es um die Suche nach einem Endlager geht.
Derweil hinterlassen Atomkraftwerke seit ca. 60 Jahren hoch radioaktiven Abfall. Allein in der Europäischen Union summieren sich die Abfälle auf über 50.000 Tonnen aus abgebrannten Brennelementen. Die Endlagersuche ist jedoch bisher in keinem Land gelöst worden. Einzig Finnland hat bisher ein Endlager im Bau, und das ganz ohne Proteste in der Bevölkerung. Hier baut man ein Endlager in einer Gebirgskette, deren Fundament sich seit 100 Millionen Jahren nicht verändert hat. Das ist auch nötig, denn der radioaktive Müll wird noch eine Million Jahre benötigen, bis er abgeklungen und ungefährlich ist. Als Endlager eignen sich daher nur tiefgelegene Orte unter der Erdoberfläche aus Granit, Ton oder Salz. In Finnland, Schweden und Tschechien setzt man auf Granit, in Frankreich, Belgien, Ungarn und der Schweiz auf Ton. In der Bundesrepublik stand lange der Salzstock Gorleben als Endlager fest.

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