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Wollen ist das Stichwort. Jugendherberge Oldenburg zeigt, wie Inklusion gelingen kann04.12.2019

Warum funktioniert an der Jugendherberge Oldenburg, was in anderen Betrieben nach wie vor eine Ausnahme ist? In der neuen Herberge arbeiten Menschen mit und ohne Handicap zusammen und miteinander, ohne, dass Schwierigkeiten auftreten. „Die Voraussetzung für den Erfolg ist, dass der Arbeitgeber Inklusion will und die Mitarbeiter*innen dieses Konzept mittragen“, erklärt Herbergsleiter Markus Acquistapace. Es sei daher auch eine Frage des Menschenbildes und der Wertschätzung. Inklusion in Betrieben werde oftmals durch angenommene Hindernisse erschwert, die in der Praxis aber kaum ins Gewicht fallen. „Man muss die Barrieren in den Köpfen abbauen. „Viele Betriebe fürchten beispielsweise einen hohen Bürokratieaufwand oder höhere Krankenzeiten, aber das ist so nicht der Fall“, erklärt Marcus Heisterkamp, Projektleiter für den neubau der Jugendherberge Oldenburg.
Vielmehr können Arbeitgeber*innen Unterstützung durch das Integrationsamt für Soziales und die Arbeitsagentur erhalten. Grundsätzlich gilt, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und alle arbeiten zu den Bedingungen des ersten Arbeitsmarktes. Aber das Integrationsamt kann dem Arbeitgeber einen Teil des Gehaltes der Beschäftigen mit Handicap erstatten oder kommt z.B. für Taxifahrten zur Arbeitsstelle auf.
Sind zusätzliche Mitarbeiter*innen notwendig, kann das Integrationsamt auch hier einen Zuschuss zahlen. „Wir erleben die Inklusion hier als absolute Bereicherung“, so Acquistapace. Sein Team schafft hier auch einen besonderen Rahmen. Gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen wird nach den optimalen Arbeitszeiten und Einsatzorten gesucht, ein Wechsel zwischen den Bereichen ist immer möglich. Als pädagogische Mitarbeiterin sorgt Hilke Gramberg zudem für Teambildung und -bindung. Die Praxis im Jugendherbergswerk zeigt derweil, dass es kaum ein Handicap gibt, dass eine Anstellung verhindert. Autisten, Menschen mit Depressionen, Rollstuhlfahrer*innen oder taubstumme Menschen, finden hier einen Arbeitsplatz.
Insgesamt bewarben sich über 180 Menschen für eine der Stellen in der Jugendherberge. Gramberg und Acquistapace suchten geeignete Bewerber*innen aus und sorgten dafür, dass die Mischung im Team stimmt, damit jeder den anderen akzeptiert und wertschätz. „Nach den Vorstellungsgesprächen hatten wir einen ersten guten Eindruck, wer welche Aufgaben übernehmen kann”, ergänzt Acquistapace. „Vielfach gibt es bei der Arbeit kaum Unterschiede zwischen den Beschäftigten mit und ohen Beeinträchtigung”, so der Hausleiter. Das Engagement lohnt sich aber in jedem Fall.

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