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Hinter dem Vorhang: Edith-Russ-Haus zeigt Ausstellung von Zach Blas24.10.2019



TEXT und foto | Christoph Kienemann

„Die Ausstellung „The Unknown Ideal” präsentiert einen Überblick über das Schaffen von Zach Blas in den vergangenen zehn Jahren“, sagen Edit Molnár und Marcel Schwierin, die das Edith-Russ-Haus gemeinsam leiten und die Ausstellung kuratiert haben. „Vor allem geht es um die Theorien und Ideologien hinter Technologien wie Künstlicher Intelligenz, dem Internet, prognostizierender Polizeiarbeit, Flughafensicherheit oder Gesichtserkennung. Deren politische und soziale Auswirkungen untersucht und kritisiert Zach Blas.“ Im Mittelpunkt der Ausstellung steht dabei die Installation „The Doors“, die Blas eigens für das Edith-Russ-Haus erstellt hat. Hier erforscht der Künstler die Wirkung bewusstseinsverändernder Drogen und psychedelischer Stoffe. Ausgangspunkt dabei der Gebrauch von sogenannten „intelligenten Drogen“ in der Techszene des Silicon Valleys. Hier ist der Konsum dieser Nootropika, die legal erworben werden können, ein Teil der Selbstoptimierung. Dieser Trend wird mit den Motiven der LSD-Ära in den 60er-Jahren kontrastiert, in der die Droge Teil einer Gegenkultur und Flucht vor der Arbeitswelt darstellte, während in der Gegenwart Drogen den Geist für härtere und schnellere Arbeit befreien sollen. Entwickelt wurden die Inhalte der Installation von Systemen Künstlicher Intelligenz auf der Grundlage von Nootropika-Business-Literatur, Musik von den Doors und Texten von Jim Morrison.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich dabei auf die Essay-Sammlung „Kapitalismus: Das unbekannte Ideal“ der radikalen amerikanischen Autorin Ayn Rand aus dem Jahr 1966. In ihren Texten beschreibt Rand ihre Vorstellung des Neoliberalismus, eines unregulierten Marktkapitalismus und eines rücksichtslosen Individualismus. Blas betrachtet dabei die Rezeption der Ideen Rands durch das Silicon Valley und hinterfragt ihre Zukunftsvisionen und legt utopische und dyspotische Aspekte in den Technologien des Silicon Valleys frei. Aus Sicht Blas besteht das „unbekannte Ideal“ in der Entwicklung von Alternativen zu der Kontroll- und Überwachungstechnik der Techszene.  Diese Überlegungen fasste Blas in seinem Kurzfilm „Contra-Internet: Jubilee 2033“ zusammen, die als Vorläufer von „The Doors“ angesehen werden können. Weitere Arbeiten befassen sich beispielsweise mit Techniken zur Gesichtserkennung oder zu Zukunftsprognosen auf Basis von Big Data.
Zac Blas ist Dozent am Department of Visual Cultures der Goldsmiths University of London. Seine Arbeiten wurden bereits weltweit gezeigt, unter anderem bei der Gwangju Biennale 2018, den Internationalen Filmfestspielen Berlin, bei Art in General in New York, den Gasworks in London, am Institute of Modern Art in Brisbane, im Van Abbemuseum Eindhoven, dem Institute of Contemporary Arts Singapur oder im Museo Universitario Arte Contemporáneo in Mexiko-Stadt.

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