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Im Auftrag der Demokratie. Volkshochschul-Verband feiert 100. Jubiläum18.09.2019



text  |  Christoph Kienemann

Auch in der Gegenwart ist dieses Ideal wieder von großer Bedeutung.. Auch wenn Oldenburgs Volkshochschule erst im Jahr 1920 entstand, beteiligt sie sich natürlich an den Feierlichkeiten des Volkshochschul-Verbandes zu 100 Jahren Bildung für alle. Am 20. September veranstalten die Volkshochschulen anlässlich des Jubiläums eine Lange Nacht der Volkshochschulen. In Oldenburg wird es in deren Rahmen einige Schnupperangebote geben, im Vordergrund steht jedoch der Diskussionsabend mit dem Bundesligaspieler und Trainer Ewald Lienen, der sein Buch „Ich war schon immer ein Rebell“ vorstellen wird.
Damals wie heute stehen Volkshochschulen für das Recht auf Bildung, und zwar für alle Menschen egal, welcher sozialen Herkunft sie sind. „Als die Volkshochschulen gegründet wurden, war die soziale Herkunft noch viel wichtiger für die Bildungsbiografie der Menschen“, erläutert Andreas Gögel, Geschäftsführender Vorstand der VHS Oldenburg. Ein Arbeiterkind ging nur wenige Jahre zur Schule, schnell einen Verdienst zu erzielen, war wichtiger, als sich zu bilden. Damals wie heute stellen Volkshochschulen die Rahmenbedingungen bereit, damit Menschen lebensbegleitend lernen können. Dieser Ansatz schließt dabei nicht nur praktische Fähigkeiten ein, die vielleicht für die berufliche Entwicklung wichtig sind, sondern Volkshochschulen leisten auch einen wichtigen Beitrag für die politische Bildung der Menschen. Dass der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck die Volkshochschulen als „Werkstätten der Demokratie“ bezeichnete, ist daher auch Ansporn und Maßgabe zugleich. „Wir befassen uns z. B. in diesem Jahr viel mit dem Thema Europa und bieten hier Informations- und Diskussionsveranstaltungen an“, so Gögel. Natürlich merke man auch, dass sich der politische Diskurs in den letzten Jahren verändert habe und hier wolle man dazu beitragen, dass die Gesellschaft nicht weiter ins Rutschen gerät: „Eine Zeit lang haben wir es für selbstverständlich gehalten, dass wir in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben, aber es ist nicht selbstverständlich und dafür ist das Bewusstsein verloren gegangen.“ Es reiche eben nicht, nur alle vier Jahre wählen zu gehen, man müsse sich auch abseits der Wahlen für das Gemeinwesen einsetzen. Ein positives Beispiel für gesellschaftliches Engagement ist beispielsweise Ewald Lienen, der immer über den Tellerrand des Fußballs hinausgeschaut hat und sich gesellschaftlich engagierte.
Heute sind die Volkshochschulen längst nicht mehr die einzigen Bildungseinrichtungen, die sich an Erwachsene wenden. Allerdings gilt bei den Volkshochschulen nach wie vor, dass der Preis der Angebote kein soziales Ausschlusskriterien sein darf. Wer z. B. einen Kurs in der Programmiersprache Python belegen möchte, muss in der VHS nur 129 Euro zahlen, in der freien Wirtschaft würde ein vielfaches dieser Summe fällig. Diese Preisgestaltung wird möglich weil die VHS’en öffentlich gefördert werden. „Damit bieten wir den Menschen aber auch soziale Begegnungen und soziales Lernen“, ergänzt Gögel. So wird das Programm der VHS stets den Bedürfnissen der Menschen angepasst: „Während wir heute Deutsch als Fremdsprache anbieten, gab es nach dem Zweiten Weltkrieg früher Plattdeutschkurse für Geflüchtete.“ Auf diese Weise werden die Ideale der VHS immer wieder neu mit Inhalten gefüllt.

Lange Nacht der Volkshochschulen
Fr. 20.09, 18 Uhr, VHS, Ol

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