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Filmfest 2019: Drei Dokus über Filmemacher... filmische Flops, Trashfilm-Möchtegerngenies11.09.2019





Text  | Horst E. Wegener

Doch „Showgirls“ sollte sich als sündteurer Flop erweisen, der von Kritikern vernichtet und vom Publikum ignoriert wurde – so dass es Jahrzehnte dauern würde, bis Kaliforniens queere Community die trashige Mär für sich entdeckte. 2014 widmete der US-Kulturkritiker Adam Nayman diesem Phänomen dann sogar ein ganzes Buch. Mit „You don´t Nomi“ überführt der Regieneuling und frühere Cutter Jeffrey McHale Naymans Thesen zur „Showgirls“-Neubewertung in der Fanszene weg vom filmischen Desaster hin zum trashigen Kultereignis indem er die Frage ob sich´s um ein Meisterwerk oder um Schund handele in den Vorschlag umdeutet, Verhoeven sei aus heutiger Sicht ganz unbestritten ein Meisterwerk des Schundfilms gelungen.
Die 1960er und -70er galten in Nordamerikas Low- und No-Budgetfilmszene als Endphase obskurer Projekte. Man muss sich nur manche Titel vergegenwärtigen – und es wird einem klar, mit welcher Art von Kino Genrefilmer Al Adamson um die Gunst des Publikums buhlte: „Satan´s Sadisten“ oder „Dracula versus Frankenstein“ heißen zwei von Adamsons Arbeiten. Klingt doch verheißungsvoll – oder? Höchste Zeit also, dass uns Dokufilmer David Gregorys „Blood & Flesh“ mit dem Gesamtwerk und der höchst wechselvoll verlaufenden Karriere des 1995 in Los Angeles ermordeten Trashfilmers Adamson näher bekannt macht.

Es gibt Filmproduktionen, bei deren Dreh einfach alles schief geht: Angefangen vom mal mehr, mal weniger motivierten Hauptdarsteller, der seine Szenen zu gern boykottiert, über Unfälle am Set hin zu widrigem Wetter. Dass seine Piratenkomödie mit Star Peter Sellers unter keinem guten Stern stand, bekümmerte Regisseur Peter Medak so sehr, dass er seinem persönlichen Albtraumfilmprojekt von 1973 jetzt doch noch eine filmische Nachbetrachtung widmen mochte. Unser Glück: Denn manche Episoden während des Drehs, die Medak aus seinem Archiv hervorkramte, sind zum Schreien komisch – schön, dass sie einem wenigstens auf diesem Weg in „The Ghost of Peter Sellers“ zugänglich gemacht werden.  

Die Dokus über Arbeiten des Altfilmers Paul Verhoeven sowie dessen Regiekollegen Peter Medak und Al Adamson laufen im Rahmen des diesjährigen Oldenburger Filmfestivals.

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