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DIABOLO Wochenzeitung:
Shootingstar? Tiemo Wölken kandidiert für die niedersächsische SPD zur Europawahl18.04.2019



Text und Foto  |  Christoph Kienemann

Aktuelle Wahlprognosen zur Europawahl sehen die SPD in der Bundesrepublik lediglich als drittstärkste Kraft, hinter CDU/CSU und Grünen. Die Partei dürfte also auf der Suche nach HoffnungsträgerInnen sein, die den viel beschworenen Neuanfang in Gang bringen können. Mit dem 33-jährigen Tiemo Wölken verfügt die SPD über einen Abgeordneten, der zu den jüngeren Gesichtern im Parlament zählt. Der durchschnittliche EU-Abgeordnete ist schließlich 55 Jahre alt. In den vergangenen Monaten hat sich Tiemo Wölken als einer der schärfsten Kritiker der EU-Urheberrechtsreform etabliert. „Algorithmen sind nicht in der Lage, eine Urheberrechtsverletzung von einer legalen Verwendung von geschützten Werken zu unterscheiden“, kritisierte Wölken, der Mitglied im Rechtsausschuss des EU-Parlaments ist. “Satire, Parodie oder vom Zitatrecht gedeckte Verwendungen werden fälschlicherweise geblockt werden. Plattformbetreiber wird die Verpflichtung und damit auch die Macht und Verantwortung auferlegt, darüber zu entscheiden, was veröffentlicht wird und was nicht.“ Mit dieser Haltung steht Wölken dabei im Widerspruch zur Bundesregierung, die der Reform grundsätzlich zustimmte, jedoch beim Thema Upload-Filter den „Auslegungsspielraum voll ausschöpfen“ will. Neben seiner Funktion als Mitglied im Rechtsausschuss, ist Wölken auch Mitglied des Umweltausschusses des EU-Parlamentes. Hier arbeitete Wölken an der Erstellung europaweiter Mindestanforderungen für wiederverwendetes Wasser mit. Wölken will sich dafür starkmachen, dass im Falle von Verunreinigungen, die Verursacher für den entstandenen Schaden aufkommen müssen.
In Zukunft will sich Wölken für ein sozialeres, solidarisches und digitales Europa einsetzen: „Europa ist die Antwort auf die großen Herausforderungen wie Umweltschutz, Sicherheit und ein Garant für Frieden. Das alles können wir nur gemeinsam erreichen“, so Wölken während einer SPD-Wahlveranstaltung in Beverstedt. Weiterhin sollen die Mobilfunknetze für den neuen Standard 5G fit gemacht werden, auch abseits der Ballungszentren. Ebenfalls plädiert Wölken für eine Reform des Dublin-Abkommens, so soll die EU Kommunen unterstützen, die freiwillig Geflüchtete aufnehmen. Die Verantwortung für die Aufnahme von MigrantInnen und Geflüchtete soll zudem gerecht auf alle Mitgliedsstaaten aufgeteilt werden. Dafür sollte es auch eine von der EU organisierte Seenotrettung geben, sodass die Verantwortung für die Rettung von Schiffbrüchigen nicht mehr auf private Organisationen abgewälzt wird.
Wölken wurde im niedersächsischen Otterndorf geboren und legte im Jahr 2005 in Buxtehude sein Abitur ab. Anschließend begann er ein Jurastudium mit Schwerpunkt „Europäisches Öffentliches Recht“ in Osnabrück. Zusätzlich studierte Wölken an der englischen University of Hull und der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Seit dem Jahr 2016 ist Wölken als Rechtsanwalt in Osnabrück tätig. Wölken gründete im Jahr 2003 einen Juso-Verband in Buxtehude und trat 2004 in die SPD ein. Sein politisches Engagement führt der Parlamentarier auch auf sein Elternhaus zurück, beide Eltern waren SPD-Mitglieder. Auf seinem eigenen YouTube-Kanal berichtet Wölken zudem über seine Arbeit im EU-Parlament und bietet hier das Format „Mythen-Mittwoch“ an, in dem er Mythen um die EU hinterfragt.

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