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Harmonie und Achtsamkeit: Gerlinde Pehlken, aktiv für die Deutsch-Chinesische Freundschaft e.V.06.03.2019



„Mein Mann musste arbeitsbedingt für einige Monate nach China. Irgendwann hieß es, dass er für einen längeren Zeitraum dort arbeiten muss und zwar möglichst schnell. Nach reiflicher Überlegung und auf positivem Anraten von Freundinnen stimmte ich letztendlich zu. Innerhalb von drei Wochen ging es dann für uns ab nach China.“ Selbstverständlich darf auch das entsprechende Teeservice aus der ehemaligen Heimatstätte nicht fehlen. Denn ihre Gäste empfangen die Pehlkens gerne mit einer Tasse grünen Tee: „Für die Chinesen ist es sehr wichtig, Harmonie herzustellen, beispielsweise mit dem Einschenken von einer Tasse Tee. Manche sind so arm in dem Land, dass sie sich keinen Tee leisten können, sie reichen dann eben ein Glas heißes Wasser. Was zählt, ist die Geste“, wie Gerlinde Pehlken aus ihren jahrelangen Erfahrungen berichtet. Dabei gestalteten sich die ersten Eindrücke bei der damaligen Ankunft in China keineswegs nur positiv. „Der erste Wohnsitz befand sich in einer kleinen Stadt namens ‚Zhuhai‘, übersetzt ‚die Perle am Meer‘. Natürlich habe ich mir im Vorfeld etliche Reiseführer besorgt, worin sich ganz tolle Bilder befanden. Als wir in Zhuhai ankamen, sah aber alles ganz trist aus, überall Hochbauten, nichts vom ursprünglichen China; das war meine erste Enttäuschung.“ In Peking aber, wohin es Gerlinde Pehlken erneut aufgrund der Arbeit ihre Mannes verschlug, fand sie endlich das ‚ursprüngliche China‘. Mittlerweile waren sie auch, nach dem Absolvieren eines Intensiv-Sprachkurses in Deutschland, in der Lage, Chinesisch zu sprechen. „In Peking lief alles besser und entspannter. Und da gab es schließlich jede Menge Kultur! Neben dem Kaiserpalast besichtigten wir auch das Land außerhalb der bekannten Touristenpfade. Wir entdeckten auch vieles durch Zufall: Da tauchte plötzlich eine uralte Brücke oder uralte Gräber auf den Feldern vor uns auf. Das war das China, was ich mir vorgestellt habe.“  
Dem Ehepaar Pehlken ist es zu verdanken, dass die ‚Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft e.V.‘ vor etlichen Jahren eine Renaissance in Oldenburg erlebte. Nach ihrer Rückkehr aus China ließen sich die Beiden im norddeutschen Oldenburg nieder. Dort stellte zunächst Gerlinde Pehlken mit Erschrecken fest, dass der Verein kurz vor dem Aus stand. Zusammen mit ihrem Mann wollte sie alles daran setzen, den Verein zu erhalten. „Mein Mann hatte die Idee, einen Vortrag über ‚Arbeiten in China‘ zu halten, die damalige Vorsitzende nahm diesen Vorschlag an. Der angemietete, kleine Raum war brechend voll mit Besuchern, die Leute haben sogar vor der Tür gestanden. Das Interesse für China war also da.“ Sowohl ihr Mann, Wolfgang Pehlken, als auch sie selbst sollten in Zukunft die Geschicke des Vereins mitbestimmen: Als Schriftführerin und erster Vorsitzender des Vereins. Seit drei Jahren ist Gerlinde Pehlken nun wieder erneut für den Posten der Pressewartin zuständig. Heutzutage zählt der Verein 53 Mitglieder. Monatliche Stammtischtreffen, diverse Vorträge, ein ‚Tag der chinesischen Kultur’ oder ein Musikfest im Schlossgarten; in Zusammenarbeit mit dem gegenwärtigen, ersten Vorsitzenden - Dr. John Goodyear - möchten die Pehlkens die Vereinsarbeit vielfältig. Für dieses Jahr sind einige Ausstellungen geplant, dabei werden sowohl chinesische Malerei als auch der Lebensalltag von Oldenburgern, die nach China gingen, thematisiert. Zurück zum Tee. Dazu reicht das Ehepaar auch gerne die allseits bekannten „Glückskekse“. Doch in ihrer heutigen bekannten Form stammen die Kekse nicht aus China, sondern aus Amerika. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten chinesische Arbeiter eine Alternative zu einem traditionellen Gebäck aus China, woraus sich die heutigen Glückskekse ergaben.
 Text und Foto: Dana Hubrich

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