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„Wir werden wachsen“ von Andreas van Hooven07.02.2024



Interview und Foto: Thea Drexhage




MoX: Wovon handelt der Roman?
Oliver Bruns: Andreas von Hooven erzählt in dieser Geschichte von einer Liebe einer jungen, linken Aktivistin. Die Handlung spielt in Oldenburg und Bremen. In der Eingangsszene soll eine Unter-nehmerin aus Oldenburg, die einen Zulieferbetrieb für die Rüstungs-industrie hat, im Oldenburger Rathaus das Bundesverdienstkreuz bekommen. Diese Veranstaltung wird empfindlich gestört durch ein paar Aktivisten, die ihr eine Torte ins Gesicht schmeißen. Es kommt zu einer Fluchtszene und der Sohn der soeben blamierten Unter-nehmerinnen hechtet hinterher, gerät ins Stolpern aber kann gerade noch den Blick einer der Aktivist-innen erhaschen und ist schockverliebt. Er lässt nichts unversucht, um sie zu finden. Er sitzt tagelang in der Unibibliothek, weil er über drei Ecken herausfindet, dass sie wohl in Bremen studiert und stellt sich 10-mal zum Essen in die Mensa an, obwohl er eigentlich besseres zu tun hätte. Und so treffen sie sich auch. Und man denkt nun, dass das nicht gutgehen kann. Sie als Aktivistin ist in einem Kreis unterwegs, der auch zu großer Gewalt neigt, da hat sie aber auch einen inneren Konflikt mit und er ist eben der Juniorchef eines Unternehmens, das optische Gerätschaften für Panzer liefert. Es entwickelt sich eine Liebes-geschichte und beide versuchen irgendwie, damit umzugehen. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Oliver Bruns: Es ist sehr gut geschrieben mit viel Lokalkolorit Oldenburg-Bremen. Mit dem aktuellen Aktivismusthema geht Andreas von Hooven sehr gut um, indem die beiden Charaktere immer wieder darauf eingehen und versuchen, ihren gegenseitigen Standpunkt zu verstehen. Das sind die Stärken des Buchs. Ich muss sagen, dass ich ganz cool fand, dass es hier in der Gegend spielt und ich im Geiste immer wusste, wo die Figuren gerade sind. Normalerweise bin ich kein großer Fan von lokalen Geschichten, aber in diesem Fall fand ich das ganz schön. Die Idee zwei Menschen aus unterschied-lichsten Sozialisationen zusammen-prallen zu lassen und zu schauen, was passiert, das ist eigentlich etwas, das ganz oft spannend wird und hier sehr gut gelungen ist.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Oliver Bruns: Es ist eine moderne Liebesgeschichte und für Leute interessant, die vielleicht ein modernes Romeo und Julia in der Neuzeit mögen. Es ist auch für Leute interessant, die sich an unmöglich scheinenden Geschichten ergötzen können. Natürlich auch ein bisschen für gesellschaftlich-politisch Interessierte. Der Unternehmersohn reflektiert ständig seine Rolle in Gesellschaft und Wirtschaft und was er damit anrichtet, ebenso macht das die weibliche Figur. Das ist ganz schön gemacht.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Oliver Bruns: Andreas van Hooven ist Mitglied im Leseforum und wir kennen uns schon länger, so ist mir sein Buch natürlich nicht verborgen geblieben. Also habe ich mir die gedruckteVersion zu Weihnachten selbst gekauft, signiert wie sich das gehört, und seitdem auch sehr schnell gelesen.

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