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„Lost in Music. Eine Pop-Odyssee“ von Giles Smith10.09.2019

„Lost in Music. Eine Pop-Odyssee“ von Giles Smith

MoX: Wovon handelt das Buch?
Nico Heinisch: Das vorliegende Buch ist ein autobiografischer Roman, in dem die Obsession des Autors für Popmusik thematisiert wird. Darin schildert er seine Sozialisation durch die Musik: Von dem Beginn seiner Kindheit in Colchester in Essex, wo er mit zwei älteren Brüdern aufwuchs bis hin zu seinem Studium, den ersten musikalischen Gehversuchen und dem späteren Einstieg ins Berufsleben. Musikalisch wurde Giles Smith zunächst durch die Beatmusik und später insbesondere durch den Glam-Rock geprägt. Durch den Glamrock gelangte er in den aufkommenden Pop Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre. An diesem Punkt keimte in ihm der Wunsch auf, selbst einmal zum Popstar aufzusteigen. Zusammen mit zwei Freunden gründete er die Band „Cleaners from Venus“, mit denen er durchaus einige Erfolge feiern konnte.  Allerdings stellte Giles Smith nach und nach fest, dass das von ihm erhoffte Popstarleben doch nicht jene Höhenflüge bereithielt, mit denen es vermeintlich in Verbindung gebracht wird. Sein Weg führte ihn demnach noch auf anderen Pfaden zum Erfolg. Neben seinen verschiedenen Bandgründungen, die im Laufe seines Lebens stattfinden, berichtet der Autor auch viel über sein vormaliges Alltagsleben mit Freunden mit denen er die Leidenschaft zur Musik verband. Besuche bei diversen Plattenläden und die eigene Vinylsammlung neu zu sortieren bestimmen seinen Alltag noch heute. In der Geschichte von Giles Smith wird auch immer wieder deutlich, wie er als Freigeist und Musikliebhaber versucht, sich von den spießigen Backsteinvororten und deren Bewohnern abzugrenzen. Jedes Kapitel des Buches ist mit einem Band- oder Musikernamen versehen beziehungsweise diesem zugeordnet, sodass daran die musikalische Sozialisation erkennbar wird.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Nico Heinisch:  Ich habe es klassisch in Buchform gelesen. Generell schätze ich die Haptik eines guten Buches. E-Book-Reader benutze ich nicht. Ein Freund brachte mir das Buch eines Tages als Empfehlung mit.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut an dem Buch gefallen?
Nico Heinisch:  Mir gefallen die verschiedenen Rollen, die die Musik im Leben des Autors einnimmt. Er selbst sieht sich als großer Pop-Fan und beschreibt demnach ein breites Spektrum an Pop-Musik. An dieser Stelle legt er die Definition von „Pop“ sehr weitläufig an und spricht im Prinzip von jeglicher Musik, die zu verschiedenen Zeiten populär wurde. Mich sprach zudem auch an, wie Giles Smith seine Emotionen zu der jeweiligen Musik sehr bildhaft und gut nachvollziehbar beschreibt. Als Musikliebhaber konnte ich mich da gut hineinversetzen und habe auch noch nachträglich einige Songs, die er selbst anpries und lobte, mit einem anderen Bewusstsein angehört. Streckenweise hat mich das Buch sehr an Nick Hornby‘s „High Fidelity“ erinnert.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Nico Heinisch:  Jedem, der an unterhaltender Literatur über Musikgeschichte der letzten vierzig Jahre interessiert ist, die zudem aus einem amüsanten Blickwinkel erzählt wird.  
MoX: Was wissen Sie über den Autor?
Nico Heinisch:  Giles Smith wurde 1962 geboren. Nach etlichen musikalischen Gehversuchen mit verschiedenen Bands, arbeitet er seit den neunziger Jahren als Redakteur beim britischen Independent Magazine und schreibt darüber hinaus für zahlreiche andere Magazine, wie beispielsweise Q, Mojo, New Yorker oder Vogue.

Text und Foto: Dana Hubrich

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