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Musiker-Portrait: Interessante Kombination
Fatoni balanciert zwischen Hip Hop und Tatort24.11.2021



Text: Thea Drexhage
Und das zu Recht. Durch unermüdliche Arbeit und einen außergewöhnlichen Stil hebt er sich von zahlreichen Kollegen ab. Entgegen dem Trend macht Fatoni keinen Battlerap oder hält es für nötig, sich mit vermeidlichen Errungenschaften zu profilieren, sondern befasst sich in seinen Songs mit alltäglichen, persönlichen Themen, sei es die Mid-Life-Crisis in „Alles zieht vorbei“, mit Tocotronics Dirk von Lowtzow oder die Liebe, wie in „Romcom“, welcher gemeinsam mit Mine entstand. Auch politisch darf es gern werden, aber eben nie so ganz ohne Ironie. Das Fatoni kein typischer Battlerapper geworden ist, mag an seiner Herkunft liegen. Aufgewachsen ist er in München, nach 10 Klassen in der Schule Zivi im Kindergarten, worauf die abgebrochene Erzieherausbildung folgte. Musik spielte schon immer eine große Rolle im Leben von Fatoni, so versuchte er sich schon früh gemeinsam mit Keno von Moop Mama im Hip Hop, doch sein kreativer Weg führte vor seinen musikalischen Soloerfolgen erst einmal durch die Schauspielschule in München und über die ein oder andere Theaterbühne.
2011 veröffentlichte er schließlich sein erstes Soloalbum „Solange früher alles besser war“ worauf zahlreiche Touren mit etablierten Größen wie Fettes Brot oder den Beatsteaks folgten. Die Diskographie des Rappers ist durchzogen mit genreübergreifenden Kollaborationen von Rapkollegen Juse Ju und Edgar Wasser über Mine bis hin zu Dirk von Lowtzow und Großstadtgeflüster, was einmal mehr Fatonis festen Platz in der Szene unterstreicht. Mittlerweile lebt der Musiker in Berlin, wo er sich ein Aufnahmestudio mit der Antilopen Gang teilt.
Alben und Kollaborationen sind natürlich schön und gut, doch auch live hat sich Fatoni einen Namen gemacht und spielt auf den größten Festivalbühnen der Republik. Auch beim Watt en Schlick Fest in Dangast ist er quasi Dauergast. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Edgar Wasser das lang erwartete Album „Delirium“, auf welchem die beiden starke Kritik üben am eigenen Genre, der AFD und der allgemeinen politischen Lage im Land. Dies geschieht verpackt in bissige, sarkastische und teilweise wahrlich clevere Texte, die es schaffen, an den richtigen Stellen zu provozieren. Aber auch das Schauspiel hat Fatoni noch nicht an den Nagel gehängt und ist unter anderem im Tatort oder SOKO Wismar zu finden.

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