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Hat klare Vorstellungen18.05.2021

Hat klare Vorstellungen

Text und Foto: Thea Drexhage

Marieke Brandt hatte schon immer klare Vorstellungen von ihrer Zukunft. Bereits mit 14 ist die Darmstädterin, welche es für ihren Job nach Oldenburg zog, in die SPD eingetreten. Schon zur Schulzeit hat sich die Dreißigjährige politisch engagiert, ob nun als Schul- oder Kreisschülerratssprecherin. Mit dem Ziel Missstände zu verbessern, entschied sie sich für ein Studium der Politikwissenschaften. „Diese Entscheidung habe ich sehr bewusst getroffen, um dann in die politische Bildung zu gehen. Das war ein klares Ziel von mir.“, sagt sie. Und dieser Plan ging auf. Nach ihrem Studium arbeitete Brand in Worms, wo sie das Jugendparlament betreut hat. Und dann ging es zur DGB. Während ihrer Arbeit stellte Marieke Brandt zahlreiche Missstände in ihrem Job fest und trat der DGB bei. Während viele ihrer Kolleg*innen über das Ehrenamt in die DGB kommen, hat sich Brandt direkt für die Stelle in Oldenburg beworben und somit ihren Lebensmittelpunkt in den Norden verlegt. Ausgerechnet im Coronajahr eine neue Stelle zu beginnen, bringt natürlich so einige Hürden mit sich. Beispielsweise wurde das jährliche Rock gegen Rechts in diesem Jahr ins Internet verlegt. „Wir haben es in diesem Jahr als Online-Stream gemacht, was es etwas traurig ist, denn es war 20-jähriges Jubiläum. Dafür haben wir 2 Livebands komplett übertragen und 40 Einsendungen von weiteren Bands bekommen, was wir dann über 6 Stunden gestreamt haben. Wir haben 2200 eingeschaltete Geräte gehabt, aber wir gehen davon aus, dass die Zahl der Zuschauer*innen höher war, da die meist mehrere Leute vor einem Gerät sitzen.“ – das ist schonmal ein klarer Erfolg und die Planungen für die nächsten Jahre laufen auf Hochtouren. Während Brandts Stelle bei der DGB unbefristet ausgeschrieben ist, wird sie sie Rolle der Jugendbildungsreferentin nur 4 Jahre innehaben. „Gerade in der Jugend wollen wir nicht, dass die Menschen dauerhaft auf der Jugendstelle sitzen. Wenn man das 50 ist hat man ja doch die Nähe zu der Jugend verloren. Ich bin jetzt noch vier Jahre hier, möchte aber schon im Gewerkschaftskontext bleiben.“
Doch die Pläne für die nächsten 4 Jahre sind groß. Natürlich wird es wieder öfter auf die Straße gehen, sollten die Umstände dies erlauben, aber auch auf anderen Wegen soll die DGB mehr in die Köpfe junger Menschen vordringen. Ein großer Pool aus Ehrenamtlichen gehört zu den Dingen, die Marieke Brandt aufbauen möchte. Denn auch für die Schulung der Ehrenamtlichen ist Brandt in ihrer Stelle zuständig. Diese betreiben dann politische Bildung an Schulen und klären Azubis und die die es noch werden, auf ihre Rechte in der Ausbildung vor. „Ich möchte die DGB Jugend mehr in die Öffentlichkeit rücken. Viele Azubis denken immer noch: Gewerkschaft brauch ich nicht. Ist mir zu teuer. Ich will aber zeigen: hey, das ist hier ein junger Haufen der etwas bewegt. Hier kann man sich auch selbst politisch engagieren.“  Doch nicht nur Azubis möchte Brandt erreichen: „Ich möchte mehr in die Unis rein. Die Studis werden ganz stark vergessen, gerade jetzt während Corona. Das sind aber Leute, denen auch ein Berufseinstieg bevorsteht, der oft noch schwerer ist als bei Azubis. Die haben auch keine Ahnung von ihren Rechten. So eine Hochschulgruppe an der Uni von der DGB-Jugend, das wär mal was. Das soll sich dann auch nicht nur an die Studis richten, sondern auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und jeden, der da befristet arbeitet.“ Große Pläne und politischer sowie gesellschaftlicher Wandel immer im Blick. Politik ist Brandts große Leidenschaft. Viel Ablenkung von ihren Job braucht sie daher nicht, höchstens, bei einer kleinen Runde Fußball.


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