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Immer in Bewegung
Gudrun Gerdes, Angestellte in einer Bäckerfiliale06.11.2018



Stillstand ist in Gudrun Gerdes Arbeitsalltag Fehlanzeige. „Es gibt immer etwas zu tun, selbst wenn einmal gerade keine Kunden im Laden erscheinen. Ich bleibe immer in Bewegung.“ Durchhaltevermögen ist angesagt, denn, wie die Angestellte in einer Bäckerfiliale verrät, wird vor allem auch der Körper beansprucht: Viel Stehen und Laufen gehört tagtäglich dazu, kaum eine ruhige Minute hat sie. Die gebürtig aus Ostfriesland stammende Gudrun Gerdes weiß eben, was für ihren dynamischen Berufsalltag nötig ist, um alles entsprechend meistern zu können. „Vor allen Dingen ist es wichtig, immer freundlich und zuvorkommend zu den Kunden zu sein, auch wenn es manchmal schwer fällt.“ Und selbstverständlich beginnt ihr Tag auch in den frühen Morgenstunden, wo Andere noch sozusagen „in den Federn“ liegen: „Der Laden öffnet um sechs Uhr morgens, zuvor werden manche Brötchen geliefert oder ich bereite sie selbst vor Ort zu. Danach heißt es, Ware einräumen, Brötchen schmieren, Kaffee kochen und solche Sachen.“ Wenn die Backwaren selbst von ihr zubereitet werden, befördert Gudrun Gerdes die so genannten „Teiglinge“ zunächst in den Gärschrank. Nach dem Aufgehen des Hefeteiges, gelangen die Teigwaren anschließend in den Backofen. Über die Jahre ist die hektische Arbeit für Gudrun Gerdes Routine geworden. „Wir arbeiten  immer in zwei Schichten: Von morgens 6 Uhr bis mittags um 13 Uhr, dann wieder bis 18:30 Uhr. Wenn ich morgens anfange, bin ich immer fit. Um zehn Uhr erwische ich mich manchmal bei einem „müden Punkt“, aber das war es dann auch.“ Seit 1995 arbeitet sie in der Bäckerfiliale, die in den 70er Jahren mal ein kleiner Supermarkt war, sozusagen ein „Tante Emma Laden“. Davon ist noch die heutige Produktpalette geblieben, denn neben Backwaren beherbergt der Laden auch Zeitschriften, Zigaretten  und Anderes. Im Schaufenster ist gerade eine für die Jahreszeit passende Dekoration zu sehen: Hängende Drachen in bunten Farben stimmen fröhlich und lassen einen die zunehmende Kälte vergessen. Im Geschäft finden auch Tische nebst Stühlen Platz, die zum Verweilen einladen sollen. Freilich gibt es auch hier gewisse Stoßzeiten, mit denen die Oldenburgerin zu rechnen hat. Für gewöhnlich trudelt die größte Kundschaft am frühen Morgen ein. In diesem Zeitfenster findet die Angestellte oftmals den gleichen Ablauf vor. „Handwerker kommen von morgens um 7 bis 9 Uhr in den Laden. Danach  bilden die Schulkinder meine Kundschaft, dann ist „Action“ angesagt, mit einem ordentlichen Trubel.“ Wenn man schon so lange in dem selben Beruf wie Gudrun Gerdes arbeitet, bildet sich auch eine Stammklientel heraus, das im Arbeitsalltag eine vertraute Atmosphäre schaffen kann. „Es sind schon viele bekannte Gesichter dabei, es gibt aber auch stetig Neue, die zuziehen.“ Was viele Kunden und Kundinnen an der Oldenburgerin im Bäckerladen schätzen, ist ihre positive Art. „Mein Markenzeichen ist, dass ich immer lache.“ Eine Kundin, die sich gerade im Laden aufhält, kann das nur, ebenfalls lächelnd, bestätigen. Und diese optimistische Art lädt zum „Schnacken“ ein. Denn das, was Gudrun Gerdes an ihrer Arbeit auch so schätzt ist, „dass man viel reden kann. Man erfährt viel, ein bisschen so wie beim Frisör.“ Da die Oldenburgerin in drei Monaten in Rente geht, gesteht sie, dass sie gerade auch diesen Umgang mit den Kunden vermissen wird. „Mit vielen Kunden hast du schon einen privaten Kontakt und manche suchen das hier auch, weil sie beispielsweise den ganzen Tag alleine sind oder einfach Abwechslung brauchen. Egal, ob es die Älteren oder auch die Jüngeren sind.“ Ebenso suchen Kinder den Kontakt zu Gudrun Gerdes. In solchen Momenten verwandelt sich der Laden in eine quirlige „Beratungsstelle“. Je nach Kundschaft, kommt es auch manchmal vor, dass die Angestellte ihr „Plattdüütsch“ wieder hervorholen kann. Obwohl sie sehr gerne hinter dem Tresen steht, freut sich die Oldenburgerin schon ungemein auf die anstehende Rente, die sie dann erst einmal auf sich zukommen lassen will. In ihrer noch rar vorhandenen, jetzigen Freizeit kümmert sich Gudrun Gerdes gerne um ihren großen Garten, vor allem wenn das Wetter mitspielt.

Text und Foto: Dana Hubrich

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