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Gegenüber28.05.2025
Text und Foto: Thea Drexhage
„Gegenüber“ – das spartenübergreifende Motto. Begegnung, Austausch, Reflektion, Konflikt? Im aktuellen Spielplan lassen sich vielfältige Produktionen zur gewählten Überschrift finden, diese werden im Sommer durch acht weitere, noch nicht bekannt gegebene, Projekte ergänzt. Im Schauspiel findet sich das Gegenüber wieder in Klaus Manns „Mephisto“, ein Stück, das bisher noch nie in Oldenburg aufgeführt wurde. Eine Geschichte über das Exil, die 1936 erstmals Einblicke über die Zustände des Nationalsozialismus lieferte. Im Musiktheater wird das 100. Jubiläum von Manfred Gurlitts Wozzeck als Anlass genommen, Büchners literarische Vorlage unter der Regie von Georg Heckel auf die Bühne zu bringen und es stellenweise mit der etwas bekannteren Version von Alan Berg zu verschmelzen. Im Ballett wird mit „Demo-Mode“ eine Bühne für junge Choreograf*innen geschaffen, an welchem es drei Uraufführungen geben wird, welche sich mit dem breiten Thema Demokratie befassen werden. Auch in der Musik gibt es Raum für das Gegenüber, wie im 7. Sinfoniekonzert, welches die Verbindung orientalischer Klänge mit der westlichen Musik aufzeigen wird.
In der Musik steht dem Staatstheater zudem noch eine wichtige Wahl bevor – die des neuen Generalmusikdirektors, nachdem Hendrik Westmann seinen Vertrag nicht erneuerte. Zwei Kandidaten, die es in die letzte Auswahlrunde schafften, werden ihre Arbeit bei den ersten beiden Sinfoniekonzerten vorstellen können. Besonders gut reagieren auf politische Veränderungen kann wie immer die Sparte 7, die versucht, das Theater auch in den Stadtraum zu bringen. Mit dem Programm „Popcorn und Diskurs“ in Zusammenarbeit mit der Ev. Luth. Kirche Oldenburg, möchten die Akteur*innen Orte der Solidarität unter die Lupe nehmen. Zusätzlich wird ein besonderes Stück auf die Bühne gebracht: „Zwischen hin und her – meine Flucht aus Syrien“ der Oldenburger Schülerin Malak Kadour, die in ihrem gleichnamigen Buch die Geschichte von Flucht durch die Augen eines Kindes beschrieben hat. Neben all diesen progressiven Entwicklungen setzt das Staatstheater natürlich auch auf allzeitbewährte Klassiker. Die Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi wird genauso ihren Weg auf die Bühne finden wie William Shakespeares „Der Sturm“ und Mary Shellys „Frankenstein“. Im Ballett feiert das in Oldenburg sehr beliebte „Alice im Wunderland“ ein Comeback und das diesjährige Familienstück zur Weihnachtszeit? „Die Schöne und das Biest“. Mit dem Programm der neuen Spielzeit gelingt Generealintendant Georg Heckel ein abwechslungsreicher Mix aus Wohlfühltheater mit politischer Unbequemlichkeit.
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