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MoX Soundcheck KW2014.05.2025











Texte: Horst E. Wegener


Little Feat: STRIKE UP THE BAND (VÖ: 9.5.)
Vor gut einem Monat, am 13. April, hätte Lowell George seinen 80. Geburtstag feiern können. Da er aber schon Ende Juni ´79 einem Herzinfarkt zum Opfer gefallen war, blieb den Fans des legendären Gründers der US-amerikanischen Vorzeigerockband Little Feat seither nur die Erinnerung an ihn. Allerdings lebte das Gedenken an diesen prägenden kreativen Kopf der Truppe auch deshalb weiter, weil die verbliebenen Bandmitglieder nach einer mehrjährigen Pause unter Führung des einstigen Co-Gründers Bill Payne weiter machen wollten, und die Truppe trotz weiterer Besetzungswechsel bis heute aktiv ist. Mit „Strike up the Band“ schwören Little Feat wie eh und je auf ihre charakteristische Mischung aus Rock, Funk, Blues, Country, Americana und New-Orleans-Jazz, zeigen Keyboarder Payne und seine Mitstreiter erneut, weshalb sie von den Medien in aller Welt zurecht als eine der originellsten Rockgruppen Nordamerikas eingestuft werden.


Colletti: ANYTHING THAT BURNS (VÖ: 9.5.)
Manchmal braucht es endlos viel Zeit, bis man entweder seine Bestimmung oder die endgültige Version eines Songs gefunden hat. Im Fall von Jenny Collet, die in einem verschlafenen 500-Seelen-Kaff am Flüsschen Nahe aufwuchs, bevor es sie 2005 ins wesentlich großstädtischere Saarbrücken verschlug, trug die Gitarre spielende Sängerin mit der eingängigen Kopfstimme die Ideen zu manchen ihrer Eigenkompositionen über Jahre mit sich herum, bevor ihr Text und Melodie passend, um nicht zu sagen: aufführbar erschienen. Dank ihrem einzigartigen Talent, das Collet alias Colletti dazu befähigt, selbst ernste Themen mit Leichtigkeit zu vermitteln, enden ihre „Anything that burns“-Songs unbedingt versöhnlich. Ach, könnte man die eigenen Ängste nur auch so in Musik verwandeln.


Wildflower: THE CURE (VÖ: 9.5.)
Das gemeinsame Interesse bei jenen fünf Kreativen, die sich während der Pandemiezeit im Süden Deutschlands zu Wildflower zusammenschließen mochten, war eindeutig in ihrer Liebe zu nordamerikanischen Rock-, Blues-, Soul- und Folk-Klassikern auszumachen, die man nicht einfach nur covern, sondern möglichst eigenwillig variieren und durch passende Eigenkompositionen ergänzen wollte. Dass der Truppe um Sängerin Biggi Binder dies Vorhaben furios gelungen ist, können wir ihrem Debütalbum „The Cure“ anhören – da zieht uns Binders Reibeisenstimme vom ersten bis zum letzten Ton in ihren Bann, lässt der funky pulsierende Rhythmusteppich wohl niemand lange kalt. Sollte eingeschlafene Tanzbeine wecken.


Old Salt: BINDLE (VÖ: 9.5.)
Dass Musik keinerlei Grenzen kennt, ist eine altbekannte Weisheit, die der seit 2015 aktiven Old Salt-Combo gleichwohl zu ihrem breit aufgefächerten Klangcocktail verhilft. Das dritte Studioalbum der im belgischen Gent beheimateten Truppe um Frontmann Dan Well ist wanderlustigen Arbeitern gewidmet, die sich zu Zeiten der großen amerikanischen Depression ihren Kleidersack, das Bindle, an einem Stock verknotet über die Schulter warfen, um auf der Suche nach Arbeit God´s own country abzugrasen. Während sie von New Orleans gen Nordosten tingelten, und hernach zum Sprung übern großen Teich ansetzten, zeigt uns das aus heutiger Sicht: Old Salt favorisieren einen temporeich tanzbaren Stil-Mix, der den Bogen von Country über Blues und Swedish-Polka hin zu Klezmer und Balkan-Swing aufspannt. Sehr ausgefeilt!


Cautious Clay: THE HOURS: MORNING (VÖ: 16.5.)
Cautius Clay heißt mit bürgerlichem Namen Joshua Karpeh und wurde von den Eltern schon in jungen Jahren für Jazz-, Rock- und Folkmusik begeistert. Nachdem der gerademal Siebenjährige zunächst Flöten- und später dann Klavier- sowie Saxofonunterricht bekommen hatte, weshalb er in der Highschool-Zeit bei lokalen Jazzrock-Bands in seiner Heimatstadt Cleveland erfolgreich mitmischte, testete sich Karpeh nach Uni-Jahren in Washington dann in New York zunächst als Immobilienmakler und in der Werbung aus, bevor es ihn endgültig ins Musik-Business zog. Um seither Sounds zu kreieren, die wahrlich Grenzen sprengen. Auf „The Hours“ denkt der Multiinstrumentalist über die frühen Morgenstunden nach: Einige fühlen sich ruhig, andere energiegeladen an – während Cautious Clays musikalische Assoziationen zwischen Pop, R´n´B und Indie-Rock mäandern. Revitalisierend!

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