LzOLzO
OLDENBURG
Mittwoch

14

Mai

Foto:
Sonne am Marktplatz

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Aktuelles

Von der Punkerin zum „Business Punk“14.05.2025



Text: Thea Drexhage

Der Journalist, Herausgeber und gute Golfkumpel von Bundeskanzler Friedrich Merz ist nicht bekannt für weitreichende Kontakte in die Kulturszene, stattdessen für diverse Äußerungen, die den Mann aus der „breiten bürgerlichen Mitte“ schon vor Amtsantritt in die Kritik geraten lassen. Eine Petition auf dem Portal innit.it erhielt binnen weniger Wochen 71.000 Unterschriften, die eine Neubesetzung des Postens fordern, denn Deutschland brauche eine Persönlichkeit, die Vielfalt, Demokratie, künstlerische Freiheit sowie Pressefreiheit schützt und verteidigt. Dafür ist Weimer der falsche Mann. Gründe dafür lieferte Weimer selbst schwarz auf weiß. In seinem Buch „Manifest der Konservativen“ zeigt er eindrücklich, wie eingeengt sein erzkonservatives Weltbild ist. Darin prangert er unter anderem die Enttabuisierung an, die den Menschen nun erlaube, sich beispielsweise offen über Homosexualität oder gar Körperbehaarung zu äußern. Zurück wünscht er sich Menschen, die ihre „Homosexualität wie in früheren Zeiten verstecken“ und eine Wiederkehr zur „Das gehört sich so nicht“-Mentalität – wie sich diese Aussagen beispielsweise mit der Kunst- und Pressefreiheit vertragen, bleibt nun abzuwarten. In einem Meinungsstück im Cicero, einem Magazin für politische Kultur, welches er selbst gründete, sprach er außerdem von der „Multi-Kulti-Lüge“ und nennt die Hinwendung zu verschiedenen Kulturen ein „Halloween der Entfremdung“, problematisch, wenn ihm die „Fortdauer des eigenen Blutes“, wie er es im Manifest der Konservativen nennt, so wichtig ist. Zudem kritisierte sein Magazin The European Demonstrationen nach der gemeinsamen Abstimmung von CDU und AFD, bei der zehntausende Bürger*innen auf die Straße gingen als „Linkes Antifa-Spektakel“. All diese Aussagen passen natürlich zu Friedrich Merz‘ Wahlversprechen: „Links ist vorbei“. Und dann wäre da noch die Weimer-Verlagsgruppe, die unter anderem den „Business Punk“ oder den „The European“ veröffentlicht. Der gemeinnützige Verein LobbyControl, dem Friedrich Merz neues Kabinett ein ganz besonderer Dorn im Auge sein dürfte, stuft Weimers berufliche Hintergründe und sein politisches Amt als Interessenkonflikt ein, denn nun ist er auch für die Deutsche Welle, dem Auslandsrundfunksender der Bundesrepublik, verantwortlich, welcher als öffentlich-rechtliches Medium in Konkurrenz zur Weimer Verlagsgruppe stünde. In Anbetracht dessen zog sich Weimer von seinem Posten als Geschäftsführer der Mediengruppe zurück. Alleinige Geschäftsführerin ist nun Christiane Goetz-Weimer, seine Ehefrau. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Um hier Kommentare abgeben zu können müssen Sie sich erst Anmelden!

Benutzername:     Passwort:    

Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben oder Sie sich registrieren wollen Klicken Sie bitte hier.


Sonderseiten
MoX-DIABOLO Ratgeber
EXB Handwerk
Kostbar