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MOX Soundcheck KW2015.05.2024











Texte: Horst E. Wegener


Fee van Deelen: FEE(LS) 21/22 (VÖ: 10.5.)
Als Sängerin des Hamburger Indie-Pop-Quartetts This Time for Real gelang es Fee van Deelen unter Garantie, uns während der Corona-Phase mit engelsgleich schwebender Stimme jeglichen Lockdown-Blues zu vertreiben. Um aber auch die eigenen Herzschmerz-Emotionen aus jener Zeit für sich zu reflektieren, begann das Kreativ-Talent einem anno ´21/22 durchlebten Beziehungskuddelmuddel mithilfe von schonungslos offen formulierten Songtexten den Puls zu fühlen. Durchaus ohne Furcht vor exzessiver Selbstentblößung durchmisst Fee in den elf Tracks ihrer Solo-Debüt-EP jene altbekannten Gefühlswelten einer Liebenden, die zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt hin- und her schaltet, um unters unhappy end irgendwann ´nen Schlussstrich ziehen zu können. Derweil reift in ihr die Erkenntnis, dass es sich lohnt, der Zukunft zugewandt zu bleiben – entsprechend optimistisch klingt Fees melodiöser Mainstream-Pop!


DEHD: POETRY (VÖ: 10.5.)
Die Idee, sich ihre musikalische Leidenschaft mit ´ner ausgedehnten Urlaubssause zu versüßen, erschien dem Chicagoer Liebesduo Jason Balla und Emily Kempf umso verführerischer, da man somit zu einem extrem kostengünstigen Roadtrip kreuz und quer durchs Land durchstarten konnte. Komplettiert um Kumpel Eric McGrady, der den beiden aus der lokalen DIY-Szene bekannt war, bereisten DEHD ab 2015 die USA. Überzeugten Publikum, Kritiker und Indie-Labelmacher gleichermaßen. Und vor allem jene Möglichkeit, sich on the road neue Songs auszudenken, mochte das Trio bis heute beibehalten. Als zusätzliche Inspirationsquelle fürs aktuelle Album „Poetry“ nahm man sich das Gedicht „The Laughing Heart“ vom Großstadtgossenpoet Charles Bukowski zur Brust. Darüber hinaus gilt: Zwei Gesangsstimmen, eine Gitarre, ein Bass und das Drumset von McGrady, mehr braucht es nicht für die neuesten Fantasiereisen, die sich (und uns) der Highlife-Dreier mit Lust und Leichtigkeit erschließt. Toll, wie vor allem Sängerin Kempf die Balance zwischen Furor und Wehmut hält.  


Villagers: THAT GOLDEN TIME (VÖ: 10.5.)
Dass The Immediate zwischen 2003 und ´07 allseits als Newcomer-Hoffnung Irlands gehandelt wurde, hatte das Indie-Rock-Quartett vor allem seinem höchst eigenwillige Texte beisteuerndem Frontmann Conor O´Brien zu verdanken. Den Anspruch, in poetisch ausformulierten Lyrics mit Vorliebe um die Ecke zu denken, baute der Dubliner nach Abschluss seines Englisch- und Philosophie-Studiums konsequent weiter aus und widmete nach dem scheinbar aus dem Nichts kommenden Ende der Senkrechtstarter-Combo seine vertrackten Songtexte erst recht den unterschiedlichsten musikalischen Genres. Das fußte dann mal auf Pop, beinhaltete Irish Folk-Elemente, widmete sich dem Soul oder testete Electronic-Sounds aus. Im Kreise der The Immediate-Nachfolgeformation Villagers bricht jetzt mal wieder ein illuster zusammengetrommeltes Ensemble von Seelenverwandten - dem neben der Bouzuki-Legende Dónal Lunny sowie dem US-amerikanischen Multiinstrumentalisten Peter Broderick erneut eine Reihe von Musikern angehört, die schon bei O´Briens Hommage an Soundtrack-Maestro Ennio Morricone mit im Boot waren -, zur detailversessenen „That Golden Time“-Klangreise auf. Und wir? Sollten beglückt zuhören!


Daily Thompson: CHUPAROSA (VÖ: 17.5.)
Dass das Dortmunder Trio Daily Thompson auf Grunge steht, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben – und so war es den Deutschen eine besondere Freude, endlich mal dort ins Aufnahmestudio zu gehen, wo die Wurzeln dieser Musik zu verorten sind. Die Drei tauchten in die Atmosphäre Seattles ein, ließen Grunge-Koryphäe Tony Reed das Album abmischen, und konnten sogar dessen Kumpel, Fu Manchu-Musiker Bob Balch, für einen der „Chuparosa“-Songs als Gast gewinnen. Definitiv hört man allen sechs Tracks an, wie viel Spaß es gemacht haben dürfte, diese faszinierenden Bombast-Brocken mit Wummmms einzuspielen.


The Supersoul Brothers: BY THE WAY (VÖ: 17.5.)
Die Halbfinalisten der diesjährigen International Blues Challenge in Memphis, Tennessee hören trotz Verstärkung durch Sängerin Claire Rousselot-Paillez nach wie vor auf den Namen The Supersoul Brothers – und beweisen mit „By the Way“, dass grandios souliger Südstaaten-Blues auch aus Frankreich kommen kann. Musik, die einem einfach nur universelles Wohlgefühl vermittelt, ist in heutigen Zeiten eine Rarität. In der Tradition großer Vorbilder wie James Brown, Otis Redding oder Little Richard tauchen die sieben Groove-Akrobaten mit uns im Schlepptau in funky Klangwelten ab, die lupenrein lässig und schweißtreibend tanzbar funktionieren.

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