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Von klein auf Natur kennenlernen14.05.2025

Von klein auf Natur kennenlernen

Text & Foto: Thea Drexhage


Heike Neunaber ist auch in der Stadt Oldenburg aufgewachsen, hat allerdings durch den elterlichen Garten schon immer einen Bezug zur Natur gehabt und darin ihren eigenen kleinen Rückzugsort gefunden. Als sie dann irgendwann von bedrohten Arten und Umweltverschmutzung erfuhr, wuchs in ihr der Wunsch, etwas dagegen zu tun. „Also bin ich mit 13 in eine Naturschutzgruppe für Kinder und Jugendliche gegangen, das war eine Schüler-AG. Mit dieser haben wir praktische Aktionen gemacht, von kleinen Demonstrationen bis zum Bauen und Pflegen von Nistkästen.“
Nach der Schule sollte das dann weitergehen und sie absolvierte eine Ausbildung zur Jugend-gruppenleiterin und übernahm mit 19 Jahren ihre erste Kindergruppe im Bereich Oldenburg. Dies macht sie bis heute und betreut wöchentlich eine Kindergruppe beim NABU-Oldenburg im Ehrenamt. Die 55-Jährige, die hauptberuflich in der Verwaltung der Universität Oldenburg arbeitet, musste dabei über die Jahre immer auf die sich verändernden Umstände der jungen Menschen achten, denn nicht nur in der Umwelt ändert sich vieles, sondern auch in der Lebenswelt der Kinder. Schultage werden länger und anstrengender, dazu kommen oft Aktivitäten in Vereinen und Musikschulen – doch die Nachfrage an der Umwelterziehung bleibt durchaus bestehen, denn auch in der Schule spielen Umweltthemen eine zunehmende Rolle „Die Kinder wissen oft durch die Schule schon sehr viel, doch hier versuche ich sie dann aktiv mit der Natur in Berührung zu bringen. Sie wissen zwar, wie ein Käfer heißt, aber vielleicht nicht, wie es sich anfühlt, wenn er über die Hände krabbelt.“, erklärt sie.
Natur mit allen Sinnen erlebbar machen, das ist ihr wichtig. Nicht nur sehen und fühlen, sondern auch riechen und schmecken. Besondere Freude bereitet ihr dabei, die Entwicklungen der Kinder zu beobachten. Wie sie sich in eine Beobachtung oder Situation vertiefen, eigene Fragen stellen und Schlüsse ziehen. Baut zum Beispiel jede Spinne ein Netz oder wie dreht sich ein Käfer wieder um, wenn er auf dem Rücken landet? Auch ist es ihr wichtig, Optimismus zu vermitteln, denn natürlich erfahren auch die Kleinen irgendwann vom Zustand der Welt, doch statt wie viele Medien Angst zu verbreiten, möchte Heike Neunaber versuchen, kleine Lösungsansätze zu bieten und Optimismus zu vermitteln, denn was bringt es schon, wenn alle den Kopf in den Sand stecken?
Trotz all der Liebe zur Natur hatte sie jedoch nie das Verlangen, Oldenburg zu verlassen. Die Stadt hat in puncto Biodiversität einiges zu bieten. Naturschutzgebiete wie die Huntewiesen und Everstener Moor oder ungewöhnliche Innenstadtbewohner, wie der Turmfalke, der hoch oben in der Lambertikirche lebt und die Marktbeschicker hier und da mal mit seinem Jagdverhalten in Staunen versetzt. Auch schätzt sie den botanischen Garten sehr. „Ich wohne ganz in der Nähe und bin oft dort. Das Schöne an dieser Lage ist auch, dass ich hier in der Stadt kein Auto brauche. Ich bin schnell mit dem Rad bei der Arbeit oder dem Nabu. Mein Mann und ich haben unser Leben so organisiert, dass wir im Alltag kein Auto brauchen.“, erzählt sie. Denn die Flächenversiegelung und Verkehrsdichte, die sind dann doch einer der großen Nachteile des Stadtlebens. Um sich noch mehr mit Oldenburger*innen zu vernetzten, nimmt heike Neunaber nun auch an den regelmäßigen Nabu-Stammtischen in der Buddeljungs-Bar teil, an denen interessiere Bürgerinnen ein Mal im Monat ihre Fragen und Themen für einen bunten und gemütlichen Austausch mitbringen können - denn auch Erwachsene können stetig dazulernen.

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