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Wer ist eigentlich... Thomas Günther?12.02.2024



Text und Foto: Thea Drexhage


Wälder, Moore und ganz in der Nähe die Nordsee. Oldenburg und Umgebung hat für naturbegeisterte Menschen einiges zu bieten, kein Wunder also, dass Thomas Günther nie so wirklich das Verlangen hatte, Oldenburg zu verlassen. Stattdessen setzt sich der begeisterte Ornithologe seit den 80er Jahren für Umweltbelange in der Region ein. Mit der Gründung des Umwelthauses in den 90er Jahren, für das Thomas Günther seit über 20 Jahren den Vorsitz übernimmt, wurde eine Anlaufstelle in der Stadt geschaffen, wenn es um grüne Themen geht.
Das Interesse für die Natur wurde schon in Günthers Kindheit geweckt. Mit 11 Jahren bekam der heute 65-jährige sein erstes Fernglas geschenkt, womit sich natürlich hervorragend die Vogelwelt rundherum erforschen ließ. Seit 1973 ist er Mitglied in der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg, wodurch der nachfolgende Schritt in den Umweltschutz nur ein kurzer war. Nach seinem Geografiestudium in Hannover kehrte Günther nach Oldenburg zurück und arbeitete 10 Jahre in Westerstede als Regionalplaner. Während der Zeit seiner beruflichen Umorientierung wurden in der Stadt die Pläne für das Umwelthaus konkreter und als sich schließlich die Räumlichkeiten im PFL fanden, musste auch ein Vorstand her, der sich zukünftig um die Belange kümmern würde. In diesem Jahr feiert das Umwelthaus 30-jähriges Jubiläum, was Thomas Günther gern als Anlass nehmen möchte, das Haus in der Stadt noch bekannter zu machen. Bei einem Nachtmittag in der neuen Gastronomie des PFL soll am 17.3. eine Schnupperwoche beginnen, in der sich Menschen aus der Region über die diesjährigen Pläne des Umwelthauses informiere können. Intern hat sich in den letzten Jahren einiges geändert. Der ADFC ist ausgezogen, in seine eigene neue Geschäftsstelle, dafür kam im letzten Jahr der BUND mit seiner ersten eigenen Geschäftsstelle nach Oldenburg.
Auch nach so vielen Jahren im Geschäft und dem oftmaligen Kampf gegen Windmühlen ist Thomas Günther der Arbeit im Umwelthaus nicht überdrüssig: „Man darf eben nur so viel machen, wie man bewältigen kann. Wenn man sich überfordert, ist man natürlich schnell ausgepowert.“
Eine gute Herangehensweise, so lässt sich doch mit genügend Energie auch mehr erreichen. Gern schaut Thomas Günther dabei zurück zu vergangenen Erfolgen wie der Verhinderung des Straßenbaus durch die Bornhorster Wiesen in den 80er Jahren. Manchmal möchte man meinen, dass sich die Geschichte wiederholt, denn auch aktuell wird mit dem Bau der Umgehungsstraße zwischen Wechloy und Fliegerhorst eine ganz ähnliche Problematik geschaffen, gegen die sich Umweltverbände seit Jahren einsetzen müssen. Aber natürlich geht es im Umweltschutz nicht nur darum, Dinge zu verhindern, sondern auch, die Gesellschaft über sensible Thematiken aufzuklären, um auch in der Zukunft Dinge nachhaltig verändern zu können. Dabei denkt Thomas Günther gern an ein spannendes Projekt im ehemaligen Hallenbad, dort, wo heute die Schlosshöfe stehen, zurück. Unter dem Titel „Mercado Forstal“ wurde im Hallenbad ein künstlicher Regenwald aufgebaut, der zur Anschauung über die Nutzung des Regenwaldes diente und über 14 Tage u.a. Raum für zahlreiche Schulklassen zur lebhaften Anschauung bot. 2024 steht indes im Zeichen des Moores. Mit der Renaturierung des Eversten Moor, dem größten Naturschutzgebiet in Oldenburg, wird ein neuer, spannender Naturraum geschaffen, den der Umweltschützer den Menschen näherbringen möchte. Schon seit vielen Jahren leitet er mit Kollege Jörg Grützmann interessante Führungen durch das Eversten Holz, die auf großen Anklang in der Bevölkerung treffen. Zum diesjährigen Tag des Moores soll dies nun auch im Eversten Moor geschehen. „Dorthin haben wir im letzten Jahr im Gruppenrahmen eine kleine Abendexkursion gemacht und dort hingesetzt, unterhalten und die Mooratmosphäre genossen. Dann haben sich 2 Kraniche neben uns lautstark gemeldet, die sich an der Wasserfläche niedergelassen haben, die durch die Renaturierung geschaffen wurde, das war ein besonders schönes Erlebnis.“, erzählt der gebürtige Wilhelmshavener. Außerdem weckte der eigene Garten auch die Faszination für kleinere Tiere. Als Thomas Günther an einer wild gesäten Königskerze zahlreiche Insekten beobachte, kam ihm die Idee, auch diese den Menschen vielleicht zukünftig näher bringen zu wollen. Die Schönheit der Natur findet man auch in den kleinsten Ecken, manchmal müssen die Menschen im stressigen Alltag nur darauf hingewiesen werden.

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