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MoX - Streamingtipps: „The Fear Index” Sky + „SANS RÉPIT - RUHELOS” Netflix + „Dampfnudelblues”
Netflix04.05.2022









„Angst“ lautet der deutsche Titel des 2011 erschienenen Romans von Robert Harris, der der vierteiligen Sky-Serie zugrunde liegt. Josh Hartnett spielt das Computergenie Alex, das eine Karriere als Wissenschaftler aufgegeben hat – um reich zu werden.
Ausgerechnet am Tag vor der Präsentation von Vixal-4, einem von ihm entwickelten Börsen-Algorithmus, wird in sein Haus eingebrochen. Was unmöglich ist, denn eigentlich hat Alex sein Haus besser geschützt als Fort Knox seinen Goldschatz. Und dann beginnt Vixal-4 Börsengeschäfte gegen jede Logik abzuschließen. So wettet das Programm gegen eine erfolgreich Fluglinie gegen alle Analysen, was keinen Sinn ergibt. Bis ein Flugzeug der Linie von Terroristen gesprengt wird. Die Aktien rauschen in den Keller, Alex' Firma jedoch verdient ein Vermögen.
Aber nicht nur das: Irgendwann steht da der Mann, der in Alex' Haus eingebrochen ist. Kann das sein? Tatsächlich gibt es eine Kleinigkeit, die nicht unerwähnt bleiben darf: Alex hat vor Jahren einen Nervenzusammenbruch erlitten. Ist das, was um ihn herum passiert, wahr? Oder verliert er seinen Verstand?
In den 80-er oder 90-er Jahren wäre die Serie als Event-Zweiteler mit zwei Episoden á 90 Minuten Laufzeit ausgestrahlt worden. Es ist wohltuend, dass sich die Handlung nicht auf Nebenkriegsschauplätzen verliert, um Zeit zu schinden, sondern dass sich Sky tatsächlich dazu entschlossen hat, es bei der ungewöhnlichen Laufzeit von vier Episoden á 45 Minuten zu belassen.

Sans Répit - Ruhelos
Leutnant Thomas Blin hat einen wirklich miesen Tag. Ausgerechnet auf dem Weg zur Leichenhalle, in der seine Mutter aufgebahrt liegt, überfährt er einen Mann. Die Innenrevision hat es derweil auf ihn abgesehen, weil er nicht unbedingt der ehrlichste Polizist Frankreichs ist. Kann dieser Tag noch schlimmer werden? Auf jeden Fall! „Sans Répit“ ist das überaus launige Remake des südkoreanischen Thrillers „A Hard Day“. Der Schauspieler und Regisseur Franck Gastambide gibt diesen Thomas Blin und lässt ihn leiden. Klar, er ist ein Gangster (mit Polizeimarke), aber auf eine seltsame Art und Weise kann einem dieser nicht unbedingt ehrliche Gesetzeshüter schon leidtun. Wenn seine Kollegen (die gleichfalls nicht ganz ehrlich sind) sein Geld das Klo runterspülen müssen, um Thomas zu schützen, während der versucht, die Leiche von der Straße in den Abschiedsraum seiner Mutter zu bugsieren – das ist schon ziemlich schwarz im Humor. Dass all das nur das Vorspiel ist und das Schlimmste erst noch kommt: da leidet man fast schon mit diesem korrupten, aber irgendwie doch ganz sympathischen Taugenichts. Kein Meisterwerk, aber, wie man einst sagte, gute Unterhaltung.

Dampfnudelblues

„Dampfnudelblues“ ist der erste Spielfilm über Franz Eberhofer. Franz lebt mit seinem Cannabis züchtenden Althippie-Vater und seiner schwerhörigen Oma auf einem Bauernhof irgendwo in der Pampa. Die nächste große Stadt ist Freising. Vor gar nicht allzu langer Zeit war Franz noch Kriminalkommissar in München. Jetzt ist er in der Provinz. Strafversetzt. Warum? Das erfahren wir nicht. Was wir erfahren: Franz hasst seinen Job. Und er hasst es noch mehr, wenn er nicht einmal in Ruhe Trübsal blasen kann, weil ein Verbrechen passiert und er nicht mehr unternehmen darf, als brav Meldung zu machen.
Seit 2013 produziert die ARD in unregelmäßigen Abständen die Eberhofer-Spielfilme basierend auf den Romanen von Rita Falk. Die sind tatsächlich recht lakonisch im Stil und schwarz in ihrem Humor. Alle Spielfilme („Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“, „Schweinskopf al dente“, „Grießnockenaffäre“, „Sauerkrautkoma“, „Leberkäsjunkie“ und „Kaiserschmarrndrama“) sind jetzt auf Netflix abrufbar.          
Texte: Christian Lukas

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