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Theater

Freiheit im Raum: Staatstheater und Edith-Russ-Haus kooperieren für vierteiliges Projekt16.01.2020



Text  |  Christoph Kienemann

Die Künstler*innen recherchierten dafür in Südsudan, Mosambik, England und Bayern und werden ihre Erkenntnisse während des flausen+ Banden!- Festivals im Mai präsentieren.
Der Ruf nach Unabhängigkeit, nach Independence, wurde jahrhundertelang mit dem Kampf gegen Unterdrückung assoziiert. In Europa und vielen Teilen der Welt lassen sich Strömungen beobachten, die sich für eine Re-Nationalisierung aussprechen und ihre ökonomischen Interessen rücksichtslos vertreten und sich aus transnationalen Staatenbünden lösen wollen. In diesem komplizierten Spannungsfeld bewegt sich das Projekt „Independence in Space“. Die Costa Compagnie hat sich mit den Ensembles der Staatstheater aus Oldenburg und Nürnberg zusammengetan und ist eine internationale Recherche-Reise angetreten. Mittels des entstandenen Materials wird das Theater nun zu einem Ort, der eine globale Geschichte erzählen soll und ungehörten Stimmen einen Raum geben wird.
„Wir wollen mit dem Projekt unterschiedliche Perspektiven auf das Streben nach Unabhängigkeit eröffnen“, so Regisseur Felix Meyer-Christian. Im Edith-Russ-Haus werden die Schauspielerinnen Katharina Shakina und Helen Wendt zunächst versuchen, die körperlichen und räumlichen Dynamiken globaler Unabhängigkeitsbewegungen sichtbar zu machen.  Ebenfalls involviert ist die spanische Tänzerin und Performerin Montserrat Gardó Castillo. Als Katalonin konnte sie den Konflikt um die Unabhängigkeit in ihrer Heimat aus nächster Nähe verfolgen. „Ich wollte zunächst den katalonischen Nationalismus verstehen, um auf diese Weise auch andere Nationalbewegungen zu begreifen und zu dekonstruieren“, so Castillo. Körperlichkeit spiele in der Folklore eine Rolle, die eine gruppenbildende Kraft ausüben kann. Traditionell werden in Katalonien beispielsweise mehrere Meter hohe Menschenpyramiden errichtet, trotz großer Risiken. „Diese Folklore ist natürlich eine Überlieferung, aber sie ist ebenso ein Konstrukt“, erklärt sie. Das Projekt bedient sich dabei auch moderner Mittel. So sollen die Zuschauer*innen mithilfe einer VR-Brille die entstandenen Interviews nachverfolgen können. Die Frage nach Ausgrenzung und Zugehörigkeit, überschreite zudem die staatliche Ebene. „Zugehörigkeit und Ausgrenzung sind die Fragen unserer Zeit, es betrifft ja auch Homosexuelle oder People of Colour“, erläutert Marc-Oliver Krampe vom Oldenburgischen Staatstheater. Independence in Space ist somit kein reines Theaterprojekt, sondern es vermischen sich journalistische und künstlerische Formate.

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