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Positive Bilder25.11.2020



Schon früh war Johannes Bichmann klar, dass er sich als Fotograf ausdrücken wollte. Seine Leidenschaft führte ihn nach Asien, in die USA und wieder zurück in die Bundesrepublik. Seine Leidenschaft gilt dabei insbesondere der Porträt-Fotografie und damit den Menschen in ihren Eigenarten und Besonderheiten. So wird die Arbeit nie langweilig und eintönig, sondern bleibt immer faszinierend.
„Ich war immer schon künstlerisch ambitioniert und schon an der Schule hab ich mich zu den künstlerischen Fächern hingezogen gefühlt“, erinnert sich Johannes Bichmann an seine Anfänge als Fotograf. Mit 18 besorgt sich Bichmann eine digitale Spiegelreflexkamera und seit dem wird quasi ohne Pause fotografiert. „Damals hatte ich dann den Gedanken, Fotograf werden zu wollen, aber eine Ausbildung wollte ich eigentlich nicht machen, nach der Schule hatte ich erstmal genug Autorität.“ Nach ein paar Probearbeitstagen schaut er sich stattdessen nach internationalen Praktika um. Im Internet stößt er dann auf die Anzeige eines Fashion-Fotografen auf den Philippinen. „Das war ein Amerikaner, dem ich dann einfach mal ins Blaue hinein geschrieben habe.“ Es stellte sich dann heraus, dass es bei dem Fotografen um einen Multimillionär handelte, der sich auf den Philippinen einen eigenen Fashionsender und eine Filmproduktionsfirma aufgebaut hatte. „Ich habe dann in dieser Zeit viele spannende Menschen kennengelernt und bin in eine völlig neue Welt abgetaucht.“ Der „introvertierte Sauerländer“ hatte bis dahin eigentlich nur Landschaften fotografiert und mit Modefotografie nichts am Hut.
„Da habe ich dann meine Entpuppung erlebt und eigentlich als Assistent auch meine Ausbildung erhalten.“ Irgendwann fiel ein Fotograf aus und Johannes Bichmann übernimmt seinen Platz und wird als fester Fotograf angestellt. „Diese Verbindung war dann sehr wichtig für mich, denn nach einem Jahr wurde ich dann für Projekte in Los Angeles engagiert. Eine völlig surreale Erfahrung.“ Insgesamt verbringt er drei Jahre in LA. „Irgendwann wurden jedoch alle Projekte eingestellt und ich habe versucht, auf eigene Faust in LA zu überleben.“
„Was einen ja als Fotografen besonders macht ist, wie man mit Menschen umgeht.“ Letzteres konnte man in LA natürlich exzellent umsetzen, denn hier gibt es unzählige Schauspieler*innen und Musiker*innen, die Fotos von sich brauchen. „Es war sehr spannend, mit diesen Menschen zu arbeiten, und sich mit ihren Vorstellungen auseinanderzusetzen. Man fragt sich immer, was könnte aus dem noch werden.“ So bekommt er beispielsweise die Sängerin Halle Bailey vor die Kamera, die später die Rolle der Meerjungfrau Arielle übernehmen sollte.
Irgendwann war das Thema LA aber durch und Johannes kommt zurück in die Heimat. Hier beginnt er dann Projekte, die er bis heute verfolgt und die vor allem Menschen in ihren Besonderheiten zeigen. „Diese ganzen Erfahrungen haben mich dann zu meinen Herzensprojekten gebracht.“ Johannes beginnt Fotoprojekte mit Obdachlosen und in Altenheimen. Im Oldenburger Lamberti-Stift begann er z. B. das Projekt Generationenvertrag. „Das ganze ist aus dem Gedanken entstanden: Jeder hat etwas schönes in sich und jeder kann ein schönes Foto von sich haben.“ Das wichtig sei, mit den Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren und den Kern der Person zu entdecken. „Man kann das nicht faken.“ Natürlich funktioniert das nicht immer. Daher ist die Philosophie seiner aktuellen Firma Soul-Photo auch von der Wertschätzung geprägt, die Bichmann seinen Objekten entgegenbringt.
„Das kommt bestimmt auch aus meinem familiären Umfeld aus dem Sauerland, denn das prägt meine Philosophie.“ Diese Fähigkeiten waren dann auch für ein Projekt gefragt, das Johannes Bichmann für eine Werbeagentur durchführte. Hier galt es, die besten Kfz-Mechaniker der Republik zu fotografieren. „Das war auch sehr spannend, wie sehr man sich wieder an diesem Projekt weiterentwickeln konnte. Die Ambition war dann, den Menschen in kurzer Zeit ein Lächeln zu entlocken.“ Neben der Fotografie ist Johannes Bichmann auch als Musiker aktiv und spielt in der Band Marble Horses. „Heute habe ich auch nicht mehr den Gedanken, als Künstler erfolgreich zu sein, sondern ich will die Sachen verkaufen, in denen ich gut bin.“

Text und Foto: Christoph Kienemann

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