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Mit Traditionen brechen: Kulturausschuss befasst sich mit Kulturförderung und Fliegerhorst25.09.2019



Text und Foto  |  Christoph Kienemann

Wie geht es weiter mit der Neuausrichtung der Oldenburger Kulturförderung? Geht es nach der Kulturverwaltung, dann soll noch in diesem Jahr ein Ratsbeschluss über den Einstieg in die große Reform erfolgen, mit der die Förderung der Kultureinrichtungen umgekrempelt werden soll. Dabei sollen in Zukunft mehrjährige Förderverträge mit den Kultureinrichtungen geschlossen werden, mit denen diese Planungssicherheit erhalten sollen. Voraussetzung für die Förderung soll die Berücksichtigung von kulturpolitischen Zielen sein, die der Rat vorgeben muss. Über die Einhaltung dieser Vorgaben soll ein externes und unabhängiges Expertengremium urteilen. Letzteres soll dann eine Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien erarbeiten, auf deren Grundlage Finanzmittel freigegeben werden. Entscheidet sich die Politik für diesen Weg, dann könnte das neue Fördermodell ab dem Jahr 2023 angewendet werden. Bis dahin soll allen bisher geförderten Einrichtungen eine Bestandsgarantie gegeben werden. Im Rahmen des Konzeptes soll auch eine Absenkung und ein Ende der Förderung möglich sein, wenn eine Einrichtung die Vorgaben nicht erfüllt.
Auf Antrag der Linken berichtete ein Vertreter der Hamburger Künstlerbewegung „Art but Fair“ über Erfahrungen mit einem ähnlichen Konzept in Hamburg. Andreas Lübbers vom Hamburger Sprechwerk Theater zog dabei ein durchaus positives Fazit. Auch Hamburg habe ein festgefahrenes Fördersystem gehabt, dass auf langjährigen Traditionen beruhte. Eine Evaluation habe dann zunächst die Bedarfe der Theater geklärt und ein externes Gremium entscheidet über die Förderung der Theater. Die Politik folge diesem Urteil. Wichtig sei, so Lübbers, dass die Mittelvergabe an transparente Kriterien geknüpft wird und keine Beurteilung der künstlerischen Qualität stattfindet. Nach Einführung des Konzeptes seien zwei Theater aus der Förderung gefallen, die sich nicht an die vereinbarten Kriterien gehalten haben. „In Oldenburg herrscht nach wie vor Raubbau, da die Förderung der Theater nicht auskömmlich ist“, ergänzte Pavel Möller-Lück. „Wir hatten keine Evaluation, in der festgestellt hätte werden können, wie die Bedarfe sind“, so Jörg Kowollik. Damit brachten die beratenden Mitglieder zum Ausdruck, dass sie eine Reform der Förderrichtlinien zwar begrüßen, aber die Einrichtungen letztlich auf eine Steigerung der Förderung angewiesen sind.
Mit der Vorstellung der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 43 stand ein ungewöhnliches Thema auf der Tagesordnung des Kulturausschusses. Für die Ausstellung der Traditionsgemeinschaft wird ein dauerhafter Platz auf dem Fliegerhorst gesucht, damit im neuen Stadtteil die Erinnerung an die Vergangenheit präsent bleibt. Allerdings wurde im Ausschuss deutlich, dass sich die Ausrichtung einer möglichen Ausstellung ändern muss. „Eine mögliche neue Ausstellung muss sicherlich fachlich und auch kritisch begleitet werden“, so Christiane Ratjen-Damerau. „Man muss sicherlich auch die Widersprüche aufzeigen, vor 30 Jahren haben wir mit der Friedensbewegung gegen den Fliegerhorst demonstriert“, so Helga Wilhelmer. Eine Neuausrichtung würde sich die Traditionsgemeinschaft wohl nicht verschließen. Die Diskussion über dieses Thema steht aber wohl noch am Anfang.

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